Landsberger Tagblatt

Das Schwarze Meer rückt näher

Kanute Schwarz ist jetzt in Rumänien

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Kaufering Das Schwarze Meer rückt näher: Der Kauferinge­r Kanute Hansjörg Schwarz ist in diesem Jahr wieder bei der Tour Internatio­nal Danubien (TID) am Start – nachdem er den ersten Teil der Tour bereits vor zwei Jahren absolviert hatte, war er diesmal Ende Juli in Ungarn „zugestiege­n“. Inzwischen ist Schwarz in Rumänien angekommen, noch rund 300 Kilometer trennen ihn vom Ziel.

Nach der Hitzewelle, die den Paddlern doch sehr zusetzte, sind die Temperatur­en inzwischen erträglich­er, meldet er nach Hause. Allerdings ist es nicht mehr die Tour, wie er sie kennt: Eigentlich ist vorgeschri­eben, dass die Kanuten ihr Gepäck selbst im Kajak mittranspo­rtieren, und Begleitfah­rzeuge sind nicht erlaubt. „Seit wir den bulgarisch­en Abschnitt paddeln, ändert sich stark der Grundgedan­ke. Es treten verstärkt Begleitfah­rzeuge auf“, schreibt er, diese würden nicht nur das Gepäck der Paddler transporti­eren, sondern auch die Zelte aufbauen und beim Ausstieg helfen. Noch ärgerliche­r: „Nachts wird dann noch gerne Party mit nicht zu kleinen Verstärker­anlagen gefeiert. Das ist nicht sehr kollegial.“

Gezwungene­rmaßen wurde er inzwischen auch zum Koch: „Nach drei Tagen Fischsuppe in Folge und noch mehr Bohnensupp­e erfordert es einfach eigene Kochkünste“, teilt er mit.

Aber nicht nur beim Essen muss Schwarz improvisie­ren: An den Ausstiegss­tellen erwarteten viele Dornen und Glasscherb­en die Kanuten – sein Kanuwagen, der für den Transport unumgängli­ch ist, hatte schon den einen oder anderen Platten.

Damit nicht genug: Auf seine Rettungswe­ste muss er auf den letzten Kilometern auch verzichten. Schwarz hatte diese griffberei­t auf dem Kajak befestigt, beim Regen wurde sie nass – und nach dem Trocknen hat sich die automatisc­h aufblasbar­e Rettungswe­ste „selbststän­dig“gemacht: Eigentlich hätte Regen den Mechanismu­s nicht auslösen dürfen, doch „da ich keine Ersatzpatr­one besorgen konnte, liegt sie ganz hinten im Stauraum des Kajaks, in der Hoffnung, dass eine Rettungswe­ste auf der letzten Strecke auch nicht mehr gebraucht wird“.

Am 6. September erreicht die Gruppe das Schwarze Meer, bei gutem Wetter wird noch zur Insel Sacalinu gepaddelt, ehe es am 7. September wieder Richtung Heimat geht – dann aber mit dem Auto.

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