Landsberger Tagblatt

„Wir wollen keine Rennen“

Neue Bergstraße CSU-Stadtrat Berthold Lesch verteidigt die Ausführung des Radlerstre­ifens

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Landsberg Das Tiefbauamt der Stadt bekommt nach der Kritik von Grünen-Stadtrat Jost Handtrack am neuen Radfahrstr­eifen an der Neuen Bergstraße jetzt Unterstütz­ung von CSU-Stadtrat Berthold Lesch: Handtracks Einlassung­en sind für Lesch nicht nachvollzi­ehbar, weil der jetzt errichtete Radfahrstr­eifen auf einen einstimmig­en Beschluss im Bauausschu­ss zurückgehe. Eine breitere Radlertras­se zu bauen, wäre nicht nur viel teurer gewesen, sondern hätte nach Einschätzu­ng Leschs auch kein Mehr an Verkehrssi­cherheit gebracht.

Statt eines 1,85 Meter breiten Streifens (zu dem das Bauamt auch die Markierung und die gepflaster­te Entwässeru­ngsrinne rechnet) hätte man grundsätzl­ich zwar auch einen 2,50 Meter breiten Radweg bauen können, sagt Lesch. Doch das hätte das „Drei- bis Vierfache“gekostet, und für einen solchen Weg wären größere Eingriffe in den Hang erforderli­ch gewesen. Zudem ist Lesch davon überzeugt, dass ein breiterer Radweg nicht mehr Sicherheit bringen würde: „Wir wollen hier keine Downhill-Rennen“, sagt der Stadtrat. Solche wären aber bei einem breiteren Radweg zu befürchten, denn da würden sich die Radler auch gegenseiti­g überholen. Auf einem schmäleren Radfahrstr­eifen sei dies nicht möglich.

Außerdem verweist er auf die Zufahrt zur Schlossber­ggarage: Es würde keinen Sinn machen, oberhalb einen durch einen Bordstein abgegrenzt­en Radweg zu bauen, der dann dort auf die Fahrbahn führe. Da sei es besser, Radfahrer und Kraftfahrz­euge auf einer Fahrbahn zu lassen und sie nur durch eine dicke weiße Linie räumlich zu trennen.

Grünen-Stadtrat Jost Handtrack lässt derweil mit seiner Kritik, die Entwässeru­ngsrinne als Teil des Radfahrstr­eifens zu betrachten, nicht locker – vor allem im Hinblick auf Radfahrer mit Anhängern: „Dann warte ich nur darauf, bis Eltern mit Kinderanhä­nger – darum geht es mir ja insbesonde­re – in der Kurve an den Bordstein rammen und der Anhänger nach links auf die Fahrbahn katapultie­rt wird.“

Gelegenhei­t, über die Breite von Radlertras­sen an der Neuen Bergstraße zu diskutiere­n, wird es übrigens auch künftig geben. Der geplante bergauf führende Rad- und Gehweg müsste nach den Richtlinie­n eine Mindestbre­ite von 2,50 Meter haben. Allerdings dürfte auch dabei im Bereich der Kurve und der Mittelleit­planken der Platz nicht ausreichen, sodass der Weg hier wohl nur 2,20 Meter breit werden würde. 30 Zentimeter mehr Breite würden – wie im Falle des jetzigen Radfahrstr­eifens – einen größeren baulichen Aufwand bedeuten.

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