Der Winter naht
Es gibt zwei untrügliche Zeichen dafür, dass der Sommer zu Ende geht: die Freibäder schließen und die Eishockey-Saison beginnt. Beides ist am Wochenende in Augsburg der Fall. Kleiner Wermutstropfen für die Freunde des Kufensports: die ortsansässigen Panther bestreiten ihre ersten beiden Spiele auswärts. Tröstlich, dass eine Spielzeit im Eishockey traditionell reichlich Gelegenheit bietet, Spiele im Stadion zu verfolgen. 52 Vorrundenpartien dauert es in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), ehe feststeht, wer in die Play-offs darf (der Großteil) und wer nicht (der kleine Rest).
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es an der Spitze des Klassements eher unspektakulär zugehen wird. München, Meister der beiden vergangenen Jahre, ist Favorit auf den dritten Titel in Folge. Der Verein hat mit einem geschätzten Etat von 12,5 Millionen Euro am meisten Geld zur Verfügung. Es stammt aus dem Hause Red Bull und wurde ausgezeichnet investiert. Trainer Don Jackson hat einen perfekt abgestimmten Kader zusammengebastelt. Das ist nicht selbstverständlich, wie beispielsweise die Adler Mannheim zuletzt bewiesen. Mit einem nur unwesentlich kleineren Etat scheiterten sie vergangene Saison schon im Viertelfinale.
Hinter München werden die Räume eng. Mannheim, Köln, Berlin haben Geld und Qualität. Ingolstadt hat seinen Kader umgekrempelt und will an alte Erfolge anknüpfen. Gleiches gilt für Düsseldorf. Wolfsburg ist ein traditionell unangenehmer Gegner, Nürnberg und Iserlohn auch. Am Ende der Tabelle dürfte sich ein Quartett wiederfinden, das auch in der Geldtabelle ganz unten steht: Krefeld, Schwenningen, Straubing und Bremerhaven.
Und Augsburg? Die Vorfreude ist groß nach Platz sechs am Ende der vergangenen Hauptrunde und dem dramatischen Aus in den Play-offs gegen Nürnberg. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart ist fast komplett zusammen geblieben. Ihr ist einiges zuzutrauen. Vielleicht gelingt Augsburg sogar eine ähnlich rauschhafte Saison wie die vergangene. Der Winter kann kommen.