Rathaus Sanierung mit Anlaufproblemen
Fassade Gerüstbauer lassen auf sich warten. Warum auch das Dach überprüft wird
Landsberg Eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit historischer Substanz mahnte einst der ehemalige Oberbürgermeister Landsbergs Ingo Lehmann an. Damit meinte er die von Stadtrat Axel Flörke im Jahr 2008 beantragte Sanierung der Rathausfassade, die Sigrid Knollmüller, heutige Vorsitzende des Historischen Vereins, gar als „schäbig“ausmachte. Was sind da schon ein paar Tage, die sich der inzwischen beschlossene neue Anstrich nun erneut verzögert. Am Montag sollte eigentlich das Gerüst am Hauptplatz aufgestellt werden, noch gestern war allerdings weder von Stahlrohren noch von Laufplanken an der Fassade etwas zu sehen.
„Der Gerüstbauer hat Terminprobleme“, erklärt HochbauamtsLeiter Peter Huber den Grund, weshalb sich nicht, wie angekündigt, am Montag an der Fassade des Dominikus-Zimmermann-Baus etwas getan hat. Nun wartet er eigentlich täglich auf Nachricht, wann die Arbeiten an der reichlich mit Stuck verzierten und 1719 von Dominikus Zimmermann gestalteten Fassade beginnen können.
Schließlich hat er ein Baufenster in der Größenordnung von zehn Wochen eingeplant – wenn weiterhin alles ohne Verzögerungen abläuft. So benötigen die Arbeiter nämlich für Grundanstrich, Malereien und Stuckarbeiten nicht nur Zeit, sondern auch eine entsprechende Witterung. Peter Huber: „Es muss mindestens fünf Grad plus haben.“Andererseits sollten die Temperaturen nicht deutlich über 30 Grad ansteigen, womit ab jetzt wohl nicht mehr zu rechnen sein wird. Was den Zeitplan noch durcheinanderbringen könnte, wären unverhofft auftretende Schäden, die vorab, also ohne den Zugang über ein Gerüst, nicht zu erkennen seien. So sei das Dach zwar von innen überprüft worden und dicht, könne aber von außen erst genauer untersucht werden, wenn eben ein Gerüst den Zugang ermögliche.
1992 im August war die Fassade zum letzten Mal saniert worden. Bis dato dominierten schwere, dunkle Farben die Vorderseite des Prunkbaus. Fachleute waren sich aber einig, dass die Farbtöne Grau-Beige, Rosa und Gelb dem Originalfarbton aus dem Jahr 1719 am ehesten gerecht werden.
Und daher wird die Fassade nach der Reinigung und Sanierung wieder in diesen Farbtönen erstrahlen – Peter Huber hofft, noch vor Weihnachten – vor dem Beginn des Weihnachtsmarktes am ersten Adventswochenende wird das wohl nun nichts mehr werden.