Über eine Million für Little Lunch
Gründer kommen via Internet an Investoren
Augsburg Das Augsburger Unternehmen Little Lunch hat schon mit der TV-Sendung „Höhle der Löwen“einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, um bekannt zu werden und an Kapital zu kommen. Nun haben sich die Gründer erneut für einen unkonventionellen Schritt entschieden: Crowdinvestment, die Suche nach Kreditgebern übers Internet. 1,25 Millionen Euro an gut einem Tag sammelten sie auf diese Weise ein – so viel wie niemand zuvor auf der Plattform Kapilendo.
Mehr als 700 Anleger machten im Schnitt je 1700 Euro für die Hersteller von Bio-Suppen im Glas locker. Bereits wenige Stunden nach Start der Kampagne wurde die Schwelle von 250 000 Euro überschritten, binnen 26 Stunden erreichte sie das Kreditlimit. Es habe sich eine „regelrechte Dynamik entwickelt“, sagt Daniel Gibisch, der das Startup 2014 mit seinem Bruder Denis gründete. Er erklärt, was nun mit dem Geld passiert: „Wir werden das Kapital für die Produktentwicklung, Aufstockung des Lagers sowie Marketing- und Vertriebsaktivitäten nutzen.“Konkret heißt das: zwei weitere Suppen, ein neues Produktsegment, europaweiter Vertrieb, vielleicht TV-Werbung. Der Fokus liege auf Wachstum.
Das Duo hat sich für Crowdinvestment entschieden, da sich so nichts an der Anteilsstruktur ändern muss. Es bleibt unabhängiger, wenn eine Gemeinschaft Geld zusteuert anstelle eines Großinvestors. Die Suche nach einem solchen sei ohnehin nicht leicht, da sich Ziele und Unternehmensphilosophie oft nicht auf einen Nenner bringen ließen, so Gibisch. Zudem könne man mehr Kapital sammeln, als es über eine klassische Finanzierung bei einem Bankinstitut möglich sei.
Was die Anleger davon haben? Sie können an der Marke teilhaben. Der Festzins liegt bei acht, der Erfolgszins bei bis zu 25 Prozent.