Unser Italien
Kopper hat gerne mal für Lena Odenthal italienisch gekocht, sonst war das Italienische an seiner Person im „Tatort“kaum Thema. Hätten Sie sich gewünscht, dass diese Seite Koppers eine größere Rolle spielt?
Hoppe: Bei meiner Reise durch Sizilien hatte ich oft das Gefühl: „Es wäre eine Bereicherung gewesen, wenn wir mehr von Koppers italienischer Seite in die Drehbücher mit eingebracht hätten“– vor allem, wenn ich daran denke, wie viele Menschen Italien als Sehnsuchtsland sehen, sich die Lebensart der Italiener wünschen. Ich habe immer davon geträumt, dass Kopper im Drehbuch durch Geschichten in Italien geschickt wird. Das jetzt privat in Angriff zu nehmen, hielt ich für eine schöne Art, Abschied zu nehmen. Ich dachte auf Sizilien oft: „Hier könnte man super Krimis drehen.“Vielleicht ist das ja ein neues Format für mich. Sie hatten auf Ihrer Reise viel mit den Menschen auf Sizilien zu tun – mit Köchen, Besitzern von Landgütern, Leuten auf der Straße. Oft wirkt es so, als würden Sie und Ihre Gesprächspartner sich schon ewig kennen ... Hoppe: Lustig, nicht? Ich war ja nie vorher da. Als ich dann zum zweiten Mal kam, um die Fotos für mein Buch zu machen, fühlte es sich an wie ein Nach-Hause-Kommen. Offenheit, Lebensfreude, viel Lachen – das sind Charakterzüge der Menschen auf Sizilien. Und sie sind mir auch in meinem Leben wichtig.
Was unterscheidet Sizilien vom Rest Italiens?
Hoppe: Durch die historische Vielfalt ist Sizilien besonders multikulturell. Das macht den Reiz aus: Römer, Araber, Griechen, Alemannen, alle haben diese Insel beeinflusst. Sie haben viele Gerichte, die Sie in den Restaurants Siziliens gegessen haben, in Ihr Buch aufgenommen. Sind Sie einfach zum Koch gegangen und haben nach dem Rezept gefragt?
Hoppe: Ich habe dort gegessen und gefragt, ob ich mal bei den Vorbereitungen in die Küche darf. Dann wurde ich von der Köchin oder dem Koch eingewiesen und habe mitgekocht – gefüllte Zucchiniblüten zum Beispiel.
Wie wichtig ist Essen in der sizilianischen Kultur?
Hoppe: Sehr wichtig. Dieses Zusammenkommen mit der Familie und mit Freunden hat große Bedeutung. Das lassen sich die Sizilianer nicht nehmen. Sie stehen definitiv eher für Slow Food als für Fast Food
Was ist typisch für die Küche?