Wasserschaden im neuen Kinderhaus
Rohbau Eine Folie am Dach war nicht dicht. Der Finninger Gemeinderat hat einen teilweisen Baustopp verhängt. Wie es weitergeht, ist noch offen
Finning An verschiedenen Stellen sind noch Lachen oder feuchte Flecken auf dem Boden erkennbar und an den Balken an der Decke zeigen schwarze Spuren auf, wo das Wasser herabtropfte: In den Rohbau des Finninger Kindergartens ist Wasser eingedrungen, und Bürgermeister Siegfried Weißenbach hat auf Geheiß des Gemeinderats einen teilweisen Baustopp verhängt für den Bereich Dach und Isolierung.
Was war geschehen? Grob umrissen kann man sagen, dass zwischen den Zimmerer- und den Dachdeckerarbeiten für das Flachdach eine zu große Zeitspanne war und die Dampfsperrefolie die Holzplatten des Flachdaches nicht ausreichend schützte. So erklärte jedenfalls Bürgermeister Siegfried Weißenbach gegenüber dem Landsberger Tagblatt die Problematik. Ein Blech-Pultdach über zwei Gruppenräumen sei in Ordnung, problematisch sei nur das Flachdach, sagt der Gemeindechef, und zeigt in der Baustelle, wo Wasserränder zu sehen sind. Im Keller läuft ein Gebläse, hier stand das Wasser laut Weißenbach etwa zwei Zentimeter tief.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hatten eigentlich nur weitere Auftragsvergaben für das Kinderhaus auf der Tagesordnung gestanden. Doch zuerst einmal war der Wassereinbruch Thema. Das Eindringen des Wassers sei ein Abdeckungsproblem, erläuterte Weißenbach zunächst. Dachverschalung und -isolierung seien mit nicht wasserdichter Dampfsperrefolie belegt worden. Danach habe das beauftragte Unternehmen wie angekündigt zwei Wochen Betriebsurlaub gemacht. In dieser Zeit regnete es mehrfach, Wasser drang laut Weißenbach ein und durchfeuchtete auch das Isolierungsmaterial.
Vorschlag des Architekten lautet, wie Weißenbach berichtet, das Dach fertig einzudecken und den Bau so aufzuheizen, dass die Isolierung von innen trocknen kann. „Der bisherige Dachaufbau muss runter“, war die einhellige Meinung im Gemeinderat. Die mehrheitlich geforderte Einschaltung eines Gutachters ist laut Weißenbach Sache des beauftragten Architekturbüros, dieses müsse sich um eine vernünftige Fortführung der Bauarbeiten kümmern und auch bei Bedarf einen Gutachter einschalten.
Kritik von Gemeinderatsseite gab es auch bei offiziellen Tagesordnungspunkten zum Gemeindehaus. Einige Gemeinderäte fühlten sich nicht ausreichend informiert, sodass die Vergaben für Schlosserarbeiten außen und innen deshalb zurückgestellt wurden.
Unverständnis herrschte auch darüber, dass notwendige Türdurchbrüche – das Kinderhaus ist ein Anbau – nicht im Leistungsverzeichnis aufgeführt waren und dafür ein Nachtrag genehmigt werden musste. Zur Vergabe „Einrichtung“befand der Bürgermeister kategorisch, dass er da nicht mitreden möchte. „Das haben die Erzieherinnen ausgesucht und das wird richtig sein.“
Im Zusammenhang mit dem Wasserschaden ist es Weißenbach wichtig, dass über den Baustopp der Mangel dokumentiert ist. Am MonDer tagabend wird ein Gespräch stattfinden und der Bürgermeister hofft auf eine einvernehmliche Lösung. Weißenbach will aber auch nicht in einigen Jahren mit Folgeschäden konfrontiert werden.
Das Kinderhaus hätte ursprünglich im Dezember fertig werden sollen – dies wird sich nun verzögern. Ein unangenehmes Warten nicht nur für die Finninger Kinder, die in großen Gruppen betreut werden: Gemeindekanzlei, Sitzungssaal und Sportheim sollen über eine gemeinsame Anlage mit dem Kindergarten beheizt werden. Da heißt es sich jetzt in den Gemeinderatssitzungen warm anziehen, solange sich die Bauarbeiten verzögern.