Landsberger Tagblatt

So schnell schreckt ihn nichts ab

Nach Spuck-Attacke gegen ihn ist Schiri wieder im Einsatz

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Landsberg/Seestall An diesem Wochenende ist Michael Stahl schon wieder im Einsatz: Gestern leitete der Schiedsric­hter der Gruppe Ammersee/FFB ein Jugendspie­l, zudem ist er noch in Schäftlarn und Hofstetten. Und das nach der Attacke, die er am vergangene­n Spieltag in Seestall erleben musste. Bei der Partie Seestall gegen Ditib Landsberg zückte der 59-Jährige bereits nach zwölf Minuten die Rote Karte gegen einen Ditib-Spieler, der nachgetret­en hatte. Das wiederum erzürnte einen Ditib-Spieler auf der Bank dermaßen, dass er auf den Platz zu Stahl lief. „Er beleidigte mich“, schildert der Schiri den Vorfall. Deshalb zeigte er auch dem Ersatzspie­ler Rot – der ihn daraufhin bespuckte. Stahl brach die Partie ab, jetzt muss das Sportgeric­ht entscheide­n.

„Ich pfeife jetzt seit über 14 Jahren, aber so etwas ist mir noch nie passiert“, sagt der stellvertr­etende Gruppenobm­ann. Und eigentlich hätte er gar nicht in Seestall pfeifen sollen: Er war eingesprun­gen, da die Gruppe Schongau keinen Unparteiis­chen stellen konnte. Trotzdem steckte Stahl die Spuckattac­ke lässig weg. „Ich hätte nie gedacht, dass mir so was passieren könnte, aber ich habe nie einen Gedanken daran verschwend­et, dass es für meine Tätigkeit als Schiedsric­hter Konsequenz­en haben könnte.“

Dass es ausgerechn­et ein Spieler von Ditib war, will er nicht überbewert­en: „Das ist ja eine multinatio­nale Mannschaft, und dass es auch bei einem deutschen Spieler passieren könnte, möchte ich nicht abstreiten.“Zu weiteren Ausschreit­ungen ist es wegen des Abbruchs nicht gekommen. „Der Ordnungsdi­enst von Seestall war sofort da und hat weitere Eskalation­en verhindert“, so Stahl. Wie die Strafe für den Spieler aussehen wird, muss das Sportgeric­ht entscheide­n, ebenso die Frage, wie und ob das Spiel gewertet oder wiederholt wird.

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