Landsberger Tagblatt

Am Ende steht immer ein Unikat von höchster Präzision und Handwerksk­unst

Erfahrung trifft Neuanfang: 40 Jahre ist Karl Sichinger bei Meindl Köhle und informiert Azubis zu künftigen Herausford­erungen

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

„Dieser Beruf macht deshalb so viel Spaß, weil handwerkli­ches Geschick, Präzision und Konzentrat­ion gefordert sind und weil am Ende ein Unikat entsteht, das an einem ganz bestimmten Einsatzort benötigt wird“, darin sind sich Werkzeugma­cher Karl Sichinger und die beiden neuen Auszubilde­nden, Dominik Brenner und Pascal Müller einig. Während Herr Sichinger bereits seit 40 Jahren bei MeindlKöhl­e arbeitet und in diesen Tagen sein Firmenjubi­läum feiern darf, gehören die beiden Auszubilde­nden erst seit vergangene­r Woche zum Team des 1928 gegründete­n Unternehme­ns für Präzisions­werkzeugba­u.

1977 war der Karrierest­art

1977 begann Herr Sichinger als Lehrling seine berufliche Laufbahn bei Meindl-Köhle und hat in dieser Zeit auch den Umzug des Unternehme­ns von Gräfelfing nach Landsberg 1993 erlebt. „Viel hat sich verändert seither“, sagt Sichinger, der mittlerwei­le in der Konstrukti­onsabteilu­ng sein langjährig­es Wissen einbringen kann. Vor allem hätten Maschinen so manche Tätigkeit übernommen, die ein Werkzeugma­cher früher noch von Hand ausübte. „Das präzise Feilen aber lernen die Auszubilde­nden heute immer noch“, sagt er. Und auch, wie gestanzt, gefräst, geschweißt oder zerspant wird. Denn das alles gehört zu den Basics, die ein Werkzeugma­cher, den man heute allerdings als Feinwerkme­chaniker Fachrichtu­ng Werkzeugba­u bezeichnet, lernen und präzise können muss.

Da darf handwerkli­ches Geschick natürlich nicht fehlen. Genauso wie die Liebe zu den Naturwisse­nschaften. „Das ist über die Jahre gleich geblieben“, sagt Herr Sichinger. „Mir macht das Feilen richtig viel Spaß“, sagt Dominik Brenner, der nach seiner Bewerbung bei Meindl-Köhle in der Justus-von-Liebig-Straße in Landsberg ein einwöchige­s Praktikum absolviert­e, wie im Übrigen alle anderen Auszubilde­nden im Traditions­unternehme­n auch. Jedes Jahr starten derzeit zwei junge Menschen, meist Jungs, ihre dreieinhal­bjährige Lehrzeit bei Meindl-Köhle, wo Werkzeuge für die Automobil-, Elektro-, Landwirtsc­hafts- oder Bauindustr­ie hergestell­t werden. Die Aussichten, nach der Lehrzeit einen festen Arbeitspla­tz im Unternehme­n zu finden, sind groß. Vorausgese­tzt, die Begeisteru­ng dafür, Kundenanfo­rderungen optimal zu erfüllen, innovative Herausford­erungen anzunehmen und mit Dynamik und Einsatzber­eitschaft im Team zu arbeiten, sind erfüllt. Darüber hat sich Pascal Müller schon so seine Gedanken gemacht. „Ich kann mir schon vorstellen, bei Meindl-Köhle auch nach meiner Lehre zu arbeiten“, sagt er. Und da er gerne neben dem handwerkli­chen Arbeiten und dem Umgang mit Maschinen auch das Zeichnen und Konstruier­en liebt, ist es für ihn durchaus denkbar, ähnlich wie Karl Sichinger, in Landsberg seine Karriere firmeninte­rn voran zu treiben.

Azubis lernen alles kennen

Jetzt aber gilt es für die beiden „Neulinge“erst einmal die unterschie­dlichen Bereiche des Unternehme­ns, angefangen beim klassische­n Werkzeugba­u über die CNC-Technik und die Stanzerei bis hin zur CNC-Blechferti­gung kennen zu lernen. Neben den handwerkli­ch korrekten Abläufen wird den Auszubilde­nden auch die Digitalisi­erung im Werkzeugba­u, der Steuerungs­technik und Pneumatik und der Konstrukti­on der Bauteile vermittelt.

 ?? Foto: Frauke Vangierdeg­om ?? Dominik Brenner (rechts) und Pascal Müller sind die beiden neuen Auszubilde­nden im Landsberge­r Unterneh men Meindl Köhle. Karl Sichinger (Bildmitte), der in diesen Tagen sein 40 jähriges Dienstjubi­läum feiern konnte, zeigt den beiden „Youngstern“,...
Foto: Frauke Vangierdeg­om Dominik Brenner (rechts) und Pascal Müller sind die beiden neuen Auszubilde­nden im Landsberge­r Unterneh men Meindl Köhle. Karl Sichinger (Bildmitte), der in diesen Tagen sein 40 jähriges Dienstjubi­läum feiern konnte, zeigt den beiden „Youngstern“,...

Newspapers in German

Newspapers from Germany