Landsberger Tagblatt

Autonomes Fahren? Ohne mich!

Studie Mehrheit der Deutschen will am Steuer die Kontrolle behalten

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Stuttgart Autonomes Fahren? Da steigen die Deutschen auf die Bremse. Die Mehrheit der Menschen will ihr Auto auch in Zukunft lieber selbst steuern und dem Fahrzeug nicht völlig die Kontrolle überlassen. Knapp jeder Dritte (30 Prozent) kann sich auf gar keinen Fall vorstellen, in einem autonom fahrenden Wagen unterwegs zu sein, wie eine repräsenta­tive Studie der Beratungsg­esellschaf­t Ernst & Young (EY) ergab. Sie hatte im August 1000 Erwachsene befragt.

Weitere 21 Prozent halten es für unwahrsche­inlich, dass sie sich in solch ein Auto set- zen würden, fünf Prozent wissen es nicht. Nur gut jeder Vierte (26 Prozent) wäre uneingesch­ränkt bereit, sich einem autonom fahrenden Fahrzeug anzuvertra­uen, weitere 18 Prozent sagen: vielleicht.

Der Kontrollve­rlust ist der Knackpunkt: Wenn sie weiterhin eine Möglichkei­t hätten, im Notfall noch selbst einzugreif­en, sind die Menschen aufgeschlo­ssener. Dann würde jeder Dritte definitiv einsteigen, nur 13 Prozent blieben bei ihrer kategorisc­hen Ablehnung. Und generell gilt: Die Jüngeren und die Männer stehen dem autonomen Fahren offener gegenüber als die Älteren und die Frauen. „Nur wenn es gelingt, die Technik so sicher zu machen, dass sie dem menschlich­en Fahrer überlegen ist, wird sich vollautono­mes Fahren auf dem Massenmark­t durchsetze­n“, analysiert EY-Autoexpert­e Peter Fuß. Denn zwei Drittel der Menschen halten autonome Fahrzeuge der Studie zufolge für zu unsicher. Knapp die Hälfte sieht außerdem ungeklärte Haftungsfr­agen und andere rechtliche Unsicherhe­iten als Problem. Trotzdem ist ein Drittel überzeugt, dass sich autonome Fahrzeuge generell durchsetze­n werden. Vor einer Umfrage vor vier Jahren war die Hauptsorge der Menschen noch, dass der Spaß am Autofahren verloren gehen könnte.

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Foto: dpa

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