Landsberger Tagblatt

Das wollen die Parteien

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● „Wir bekämpfen Fluchtursa­chen und tragen durch Entwicklun­gspo litik und zivile Krisenpräv­ention dazu bei, dass Menschen in ihrer Heimat Zukunfts und Bleibepers­pektiven haben“, heißt es im gemeinsame­n Wahlprogra­mm von CDU/CSU. In ihrem Bayernplan fordert die CSU eine Obergrenze von 200 000 Men schen bei der Aufnahme von Flüchtling­en. Im gemeinsame­n Wahlprogra­mm heißt es lediglich: Die Parteien wollen, „dass die Zahl der Flüchtling­e dauerhaft niedrig bleibt“. Die Union will die Zahl der Abschiebun­gen steigern und Alge rien, Marokko und Tunesien zu siche ren Herkunftss­taaten erklären.

● Die SPD sagt, das Recht auf Asyl müsse unangetast­et bleiben, betont aber auch, die Lage müsse kontrollie­rt sein und eine Überforder­ung Deutschlan­ds verhindert werden. Die SPD will keine Abschiebun­gen in Krisenregi­onen. Sie fordert eine Altfallreg­elung mit Bleiberech­t für Menschen, die sei zwei Jahren im Land sind, nicht straffälli­g wurden und Arbeit haben. Auch die SPD betont die Fluchtursa­chenbekämp fung und nennt dabei neben der Entwicklun­gs und fairen Handelspo litik auch die Notwendigk­eit einer neuen Abrüstungs­initiative. Die SPD fordert ein Einwanderu­ngsgesetz: „Wer illegale Migration eindämmen will, muss legale Einwanderu­ngs möglichkei­ten schaffen.“

● Die Linke plädiert dafür, ein eigenes Mi nisterium für Integratio­n zu schaffen. Die Linke lehnt Abschiebun­gen gene rell ab ebenso wie „selektive“Elemen te in der Einwanderu­ngspolitik. In der EU soll ein faires Verteilung­ssystem, gekoppelt an eine finanziell­e „Flucht umlage“, gelten, wobei sich Flüchtlin ge selbst aussuchen können, in wel ches Land sie gehen. Die Partei will zahlreiche Asylrechts­verschärfu­ngen zurücknehm­en und zum Beispiel Wohnsitzau­flagen ganz abschaffen. Sie will auch wegkommen von Mas senunterkü­nften.

● Die Grünen fordern ähnlich wie die SPD ein Einwanderu­ngs gesetz – mit einem Punktesyst­em, um den Zuzug von qualifizie­rten Ar beitskräft­en zu steuern. Die Grünen wollen den EU Türkei Deal beenden und sind gegen ähnliche Abkommen mit Staaten in Afrika und Nahost. Die Grünen wollen Ernst machen mit der Bekämpfung von Fluchtursa­chen, le gale Wege für Verfolgte nach Europa schaffen und fordern „ein Integrati onsgesetz, das diesen Namen auch verdient“.

● Die FDP er klärt das „Menschenre­cht auf Asyl für nicht verhandelb­ar“, deshalb lehnt die Partei „jede Form von festge legten Obergrenze­n bei der Gewäh rung von Asyl klar ab“. Um Men schen die lebensgefä­hrliche Flucht zu ersparen, sollen Asylanträg­e auch im Ausland gestellt werden dürfen. Kriegsflüc­htlinge sollen nur so lan ge Schutz erhalten, wie die Kämpfe andauern. Auch die FDP fordert ein Einwanderu­ngsgesetz.

● Die AfD will illegale Zu wanderung durch diverse Schritte – unter anderem sofortige Grenzschli­e ßung und eine Abschottun­g auch mit Zäunen – drastisch reduzieren und eine „Null Zuwanderun­g“erreichen. Sollten die Schritte nicht reichen, müsse ein Gesetz „eine absolute Be lastungsgr­enze definieren, ab de ren Erreichen (...) keinerlei Asylbe werber mehr aufgenomme­n wer den“. Die AfD fordert eine „jährliche Mindestabs­chiebequot­e“. Sozial und Gesundheit­sleistunge­n für Asyl bewerber seien „auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränke­n“.

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