Landsberger Tagblatt

So wird das Huhn zum Haustier

Wer eigene Hühner im Garten hält, muss sich um die Herkunft seiner Eier keine Sorgen machen. Aber Besitzer sollten sich klarmachen, was sie genau wollen

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Hochbeinig, pummelig, einfarbig, gemustert, mit Federn an den Füßen, im Zwergforma­t oder als Riesenexem­plare, die bis zu fünf Kilo auf die Waage bringen – wer sich Hühner anschaffen möchte, hat die Qual der Wahl. Rund 180 verschiede­ne Rassen sind in Europa zu haben. Seit einigen Jahren werden sie als Haustiere immer beliebter. Kein Wunder, denn Hühner haben eine ganze Reihe liebenswer­ter Eigenschaf­ten und sind obendrein nützlich für die regionalst­e Form der Eierproduk­tion.

Ein Hühnerlebe­n beginnt bekannterm­aßen im Ei. Schon durch die Eierschale hindurch piepst es und nimmt so ersten Kontakt zur Mutter auf. Es teilt mit, wenn die Temperatur nicht in Ordnung ist oder wenn das Ei gedreht werden soll. Nach dem Schlupf ist das als Nestflücht­er sofort allein lebensfähi­g, dennoch ist die Anfangszei­t mit der Henne für die Prägung wichtig. Die Lust am Scharren und Picken ist Hühnern angeboren. Die Tiere können so vertraut mit Menschen sein, dass sie sogar auf den Arm nehmen und streicheln lassen.

Hühner benötigen täglich Auslauf. Dafür sollten pro Huhn etwa zehn Quadratmet­er zur Verfügung stehen. Je mehr, desto besser. Ideal sind strukturie­rte Gärten mit BüJungtier schen, unter denen sich die Hühner verstecken können. Daneben sollte es eine Möglichkei­t zum Sandbaden für die Tiere geben. Der Stall sollte trocken, mit Stroh gepolstert und leicht zu säubern sein. Er braucht Plätze für die Nester und außerdem Sitzstange­n. Es gibt schalldich­te Modelle, damit Hähne in den Morgenstun­den nicht die ganze Nachbarsch­aft wecken. Wer eine Zeitschalt­uhr für die Tür einbaut, muss nicht selbst Pförtner spielen.

Das Flugvermög­en der Hühner ist sehr unterschie­dlich, alte und leichte Rassen flattern selbst über zwei Meter hohe Zäune. In der Regel reicht eine Zaunhöhe von 1,80 Metern aus. Wählen Sie dichte Maschen, damit kein Marder hineinkomm­t. Das Hauptfutte­r ist eine Körnermisc­hung, aber Hühner lieben daneben auch Würmer, Insekten, Salat und geschnitte­nes Gemüse.

Immer wieder taucht die Frage auf: Brauche ich einen Hahn, dasich mit die Hühner Eier legen? Nein, Hühner legen auch ohne Hahn Eier. In den ersten Lebensjahr­en sind es etwa 200 im Jahr. Ab dem vierten Lebensjahr sinkt die Legeleistu­ng. Ein Huhn wird bis zu zehn Jahre alt. Der Preis eines Huhns hängt von der Rasse ab. Die meisten werden im Bereich von zwölf bis 30 Euro verkauft.

Tipp: Überlegen Sie genau, was Sie wollen. Wollen Sie Nachwuchs züchten, brauchen Sie einen Hahn. Der wiederum braucht mindestens sechs Hennen. Mit Gockel kann es wegen des lautstarke­n Kikerikis allerdings zu Problemen in der Nachbarsch­aft kommen. Hennen allein sind wesentlich pflegeleic­hter, streiten aber öfter miteinande­r, wenn der Herr im Haus fehlt.

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Foto: WDnet Studio, Fotolia Rund 180 verschiede­ne Hühnerrass­en gibt es in Europa.
 ??  ?? Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenscha­ft für die Tiermedizi­n mit dem Spaß am Schreiben.
Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenscha­ft für die Tiermedizi­n mit dem Spaß am Schreiben.

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