Landsberger Tagblatt

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Kirche Nach einer Begegnung mit dem Papst findet eine Frau ihren Lebenswill­en wieder

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Bogotá Als Papst Franziskus am Sonntag die Hauptstadt Kolumbiens, Bogotá, verließ, nahmen tausende Menschen Abschied von ihm. Sie werden sich noch lange an seinen Besuch erinnern – unvergessl­ich wird er vor allem für Consuelo del Socorro Córdoba bleiben.

Die durch ein Säureatten­tat schwer entstellte Frau hat nach einer Begegnung mit dem Oberhaupt der katholisch­en Kirche am Samstag von ihren Selbstmord­plänen abgesehen. Das sagte sie dem TV-Sender CNN. Sie habe, erzählte sie, bei der abendliche­n Audienz des Papstes vor der Apostolisc­hen Nuntiatur in Bogotá in der ersten Reihe stehen und dem Papst ein Geschenk überreiche­n können. Franziskus habe sie dann umarmt und ihr gesagt, sie sei schön und mutig.

Auch andere Medien zeigten Fotos von ihr, auf denen zu sehen ist, wie sie ihren gesamten Kopf mit einer Art Maske verdeckt. Die Worte „schön und mutig“müssen sie tief berührt haben. Seit der Attacke im Jahr 2001 wurde die Frau Berichten zufolge bereits 87 mal operiert und leidet zudem in Folge des Angriffs an der Infektions­krankheit Toxoplasmo­se. Ihr Schicksal sorgte schon mehrfach in kolumbiani­schen Medien für Aufsehen; zuletzt hatte sie angekündig­t, sich wegen der Schmerzen das Leben nehmen zu wollen. Sie hatte auch ein Datum für diesen verzweifel­ten Schritt genannt: den 29. September.

Nach der Begegnung mit Franziskus sagte sie nun ins Mikrofon einer Journalist­in: „Ich werde es nicht tun, weil Gott große Dinge für mein Leben bringen wird.“Jetzt wolle sie leben – und die ganze Welt solle das wissen.

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Archivfoto: dpa Papst Franziskus sprach berüh rende Worte.

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