Politik statt Klamauk

Tipp des Tages Klaas Heufer-Umlauf stellt vor der Bundestagswahl ungewöhnliche Fragen

Er fährt mit FDP-Chef Christian Lindner in einem schwarz-gelben Chevrolet in die Waschstraße. Er unterbricht ein Interview mit SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, um aufs Klo zu verschwinden. Er fragt AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, was sie für Patriotismus hält. Klaas HeuferUmlauf hat Ideen im Kopf, auf die nicht jeder kommt. Sie machen das Fernsehen nicht dümmer, aber unterhaltsamer. Das beweist die Sendung „Ein Mann, eine Wahl“.

Heufer-Umlauf ist vor allem als die eine Hälfte des Duos Joko und Klaas bekannt. Doch der 33-jährige Berliner kann auch Politik. Das Konzept von „Ein Mann, eine Wahl“erklärt er so: „Ne Politiksendung, die trotzdem auch ein bisschen lustig ist.“Das Format soll Interesse für die Bundestagswahl wecken. „Ich will dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung steigt“, sagt Heufer-Umlauf.

An diesem und am kommenden Montag laufen die beiden Teile von „Ein Mann, eine Wahl“vor und nach Folgen von Comedy-Serien. Heufer-Umlauf hat sich für das neue Format einiges einfallen lassen. Zum Beispiel ist er oft dreimal gleichzeitig zu sehen, mit Pullover in unterschiedlichen Farben. Einmal ist er links, einmal liberal, einmal konservativ. Klaas 1, 2 und 3 unterhalten sich angeregt und stellen Fragen – aus unterschiedlichen Perspektiven.

Nicht alles ist sehenswert, aber zumindest ist immer etwas dabei, das anders ist, als das, was man schon 1000 Mal gesehen hat. Zum Schluss will er immer wieder wissen: „Wie sieht Deutschland in zehn Jahren aus?“Auch keine schlechte Frage. Beide Folgen sind 45 Minuten lang, langweilig wird es nicht.