Rummel in der Altstadt
Freizeit Der Kreuzmarkt und die „Oide Wiesn“locken Tausende Besucher nach Landsberg. Eine Woche vor Beginn des Oktoberfestes wird geschunkelt, geschlemmt und gefeiert
Landsberg Das Kettenkarussell drehte sich eifrig. Die Blaskapelle spielte „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, auf den Bänken wurde geschunkelt. Beim „Hau den Lukas“stand eine lange Schlange an, um mal richtig draufzuhauen. Die „Oide Wiesn“der VR-Bank Landsberg-Ammersee und der Kreuzmarkt lockten gestern viele Besucher in die Landsberger Altstadt.
Ob es die Bierpreise „wie anno dazumal“waren (die Halbe kostete Euro), die Maschinenschau mit zum Teil hoch betagten Traktoren oder die große Auswahl an Kuchen der Landfrauen – die Veranstaltung an sich erwies sich als Publikumsmagnet. Auf dem Hellmairplatz gab es nur wenige freie Plätze. Die Besucher ließen sich Bier, Ochs am Spieß und andere Leckereien – zum Teil aus der Region – schmecken, und mitten am Nachmittag schlängelte sich sogar eine Polonaise durchs Festzelt. Ob der eine oder andere zuerst ein klein wenig Zielwasser trinken musste, um beim „Bayerischen Mehrkampf“zu bestehen? Wohl kaum. Denn an den einzelnen Ständen bildeten sich zum Teil lange Schlangen. Maßkrugstemmen, Maßkrugschieben, „Hau den Lukas“und Milchkannenwerfen (ein Tischtennisball musste in unterschiedlich große Behältnisse) standen auf der Liste.
Bei Familie Häfele aus Schöffelding lieferten sich Papa Stefan und Sohn Sebastian einen kleinen Wettkampf. „Das ist eine super Idee mit der Oiden Wiesn“, befanden die Häfeles, und waren vor allem ge1,50 kommen, weil der älteste Sprössling vor allem die Traktoren sehen wollte. Dabei war an den ausgestellten Maschinen auf dem Hauptplatz und dem Holzmarkt nicht so viel los, wie man eigentlich erwarten hätte können.
Mehr erwartet hatten sich zwei Besucher aus München. Richard und Susanne waren wegen des Kreuzmarktes nach Landsberg gekommen und waren vor Ort überrascht, dass die Einzelhandelsgeschäfte nicht offen hatten. Wie mehrfach berichtet, gab es aus rechtlichen Gründen in Landsberg weder beim Veits- noch beim Kreuzmarkt einen verkaufsoffenen Sonntag. Aber die beiden Besucher waren angetan von der „Oiden Wiesn“– „das gefällt uns gut“. Regelrecht „begeistert“zeigten sich Werner und Monika Krause mit Tochter Evamaria. Die Familie aus Düsseldorf bereist derzeit die Romantische Straße und genoss die Rummelatmosphäre.
Strahlende Gesichter gab es auch bei den Machern der „Oiden Wiesn“. Stefan Jörg, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank LandsbergAmmersee, meinte: „Wir können sehr zufrieden sein. Denn die Leute sind zufrieden und nehmen die Veranstaltung an.“