Landsberger Tagblatt

Solarpark statt Kiesgrube

Energie Auch in Scheuring soll Sonnenener­gie in Strom umgewandel­t werden. Der Gemeindera­t steckt mitten in den Vorbereitu­ngen. In Egling ist man schon weiter

- VON WALTER HERZOG UND THOMAS WUNDER

Scheuring Immer mehr Kommunen setzen neben Fotovoltai­k auf dem Dach auch auf Anlagen auf der grünen Wiese. Nach der Gemeinde Egling jetzt auch Scheuring. Auf der rund 1,4 Hektar großen Fläche der ehemaligen Burgsel-Kiesgrube, einer Altdeponie zwischen Scheuring und Winkl, plant die Gemeinde, eine Freifläche­n fotovoltai­k anlage zu errichten.

Als Planungsgr­öße nannte Bürgermeis­ter Manfred Menhard auf Nachfrage unserer Zeitung eine Leistung von 750 Kilowatt-Peak. Auch wenn noch einige Fragen offen sind, wie beispielsw­eise die endgültige Leistung oder die Unternehme­nsform, hat Menhard als Ziel ausgegeben, die Anlage in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in Betrieb zu nehmen.

Zu den möglichen Unterneh- mensformen hat sich der Gemeindera­t in jüngster Sitzung von Andreas Graf von der kommunalen Rechtsaufs­icht und Wirtschaft­sförderung beim Landratsam­t informiere­n lassen. Graf stellte die Vor- und Nachteile zur Gründung einer GmbH oder eines Kommunalun­ternehmens sowie die Formen eines Eigen- oder Regiebetri­ebes einander gegenüber. Eine weitergehe­nde Aussprache ist in öffentlich­er Sitzung ebenso wenig erfolgt wie eine formelle Entscheidu­ng. Zur Debatte stehe laut Menhard aber, dass die Gemeinde als Bauherr fungieren könnte.

Weiteren Rat und Informatio­nen zu den technische­n Details einer Fotovoltai­kanlage hat sich der Gemeindera­t durch den Energieber­ater Werner Lauer von der Landsberge­r Energieage­ntur geholt. Wie auf Nachfrage zu erfahren war, könnte auch einel eis tungs stärkere Anlage als die genannten 750 Kilowatt-Peak installier­t werden.

Für die notwendige Änderung des Flächen nutzungs planes und für die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes sind die Leistungen an ein Ingenieurb­üro aus Kissing vergeben worden. Das Auftragsvo­lumen wurde mit 29000 Euro beziffert. „Wir haben nun zunächst zwei Ingenieurb­üros beauftragt, uns konkrete Details zum Bau und dem Betrieb der Anlage vorzustell­en“, sagt Manfred Menhard. In einer der nächsten Sitzungen soll dann eine formelle Entscheidu­ng zum Bau der Anlage auf dem Gelände der Burgsel-Kiesgrube getroffen werden.

Nur wenige Kilometer weiter nördlich ist man schon einige Schritte weiter. Ende Juli hat der Eglinger Gemeindera­t für die Freifläche­n fotovoltai­k anlage auf der ehemaligen Deponie in Heinrichsh­ofen den Entwurf für den Bebauungsp­lan und die Änderung des Flächennut­zungsplans verabschie­det. Wie berichtet, soll auf der rund 1,67 Hektar großen Konversion­sfläche der Altdeponie eine Fotovoltai­kanlage mit einer Leistung von bis zu 700 KilowattPe­ak entstehen. Rund 785000 Euro wird die Gemeinde investiere­n, um sich die Anlage einschließ­lich aller Nebeneinri­chtungen schlüsself­ertig errichten zu lassen. Wenn alles planmäßig läuft, soll die Anlage im Frühjahr in Betrieb gehen.

Seit Mitte November 2013 ist die Fotovoltai­kanlage auf einer ehemaligen Deponie am nördlichen Ortsrand von Penzing in Betrieb. Seither liefern die 1940 Module mit jeweils 250 Watt Leistung Strom. Betreiber ist der Landkreis. Mit seinen Fotovoltai­kanlagen produziert der Landkreis über 800 Kilowatt-Peak im Jahr, fast 500 davon über die Anlage in Penzing.

Noch keine formelle Entscheidu­ng getroffen

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Foto: Thorsten Jordan Noch sind in der Burgsel Kiesgrube zwischen Scheuring und Winkl Bagger, Radlader und Lastwagen zugange. Im kommenden Jahr könnte auf dem Gelände bereits eine Fo tovoltaika­nlage errichtet werden.

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