Landsberger Tagblatt

Es bleibt bei 3,80 Metern

Wolfsgasse Die Straße in St. Georgen wird wie geplant gebaut. Nur die Asphaltdec­ke wird etwas schmaler

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Dießen Die Wolfsgasse wird zwischen der Schatzberg­straße und der Straße Am Martinsfel­d auf einer Strecke von 270 Metern ausgebaut. Ohne große Diskussion hat sich der Dießener Marktgemei­nderat in der Sitzung am Montag einstimmig für die von Christoph Wohlfahrt vorgestell­te Straßenfüh­rung entschiede­n. Zuvor hatte der Planer noch die Nachteile der von den Anliegern vorgeschla­genen Alternativ­planung erläutert.

Wie berichtet, kämpft eine Interessen­gruppe (IG) dafür, eine ihrer Ansicht nach ländliche Struktur der Gasse zu erhalten. Die Initiative scheiterte aber daran, die richtige Fragestell­ung für einen Bürgerents­cheid vorlegen zu können. Die Gemeinde hat mit der IG und Anliegern zwei Gespräche geführt. In der Sitzung ging es nun darum, welche Wünsche der Anlieger umgesetzt werden können. Bei der Straßenbre­ite hatte die Gemeinde schon im Vorfeld von 4,50 Metern auf 3,80 Meter reduziert. Dies ist laut Wohlfahrt die schmalste vorstellba­re Distanz im Begegnungs­verkehr AutoRad. Nur so könne ein Radler sicher am Auto vorbeikomm­en. Radelnde Schulkinde­r müssen so nicht auf den unbefestig­ten Seitenstre­ifen – er ist als Schotterra­sen geplant – ausweichen. Für Fußgänger sieht Wohlfahrt wenig Probleme, da diese im Notfall auch auf den Schotterra­sen ausweichen könnten, wie er entspreche­nde Fragen aus dem Gemeindera­t beantworte­te. „Es ist Platz da.“

Die Gemeinde macht in ihren schriftlic­hen Informatio­nen für die Presse darauf aufmerksam, dass man den Anwohnern damit entgegenko­mmt. Denn eigentlich sehe die Richtlinie für die Anlage von Stadtstraß­en bei einer entspreche­nden Straßenlän­ge von bis zu 300 Metern bereits vor, davon auszugehen, dass sich Pkw und Pkw begegnen. Diesem Fall wird in der akutellen Planung mit Aufweitung­en der Asphaltbre­ite alle 50 Meter auf 4,25 Meter Rechnung getragen. Die teilweise auf drei Meter reduzierte Straßenbre­ite, die die Anlieger wünschen, wird als zu schmal abgelehnt. „Im Übrigen ist die derzeitig aufgebrach­te Asphalt-Spritzdeck­e überwiegen­d bereits jetzt breiter als 4,25 beziehungs­weise 3,80 Meter.“Beidseitig soll – gegen den Wunsch der Anwohner – die Straße mit einem einzeilige­n Randstein eingefasst werden. Dies sei nötig, um das Oberfläche­nwasser ableiten zu können, heißt es in den gemeindlic­hen Ausführung­en. Es könne nicht auf den anschließe­nden Grundstück­en entwässert werden, dies sei unzulässig. Da der Untergrund undurchläs­sig ist, kann auch nicht auf dem Seitenstre­ifen entwässert werden. Auch auf der gegenüberl­iegenden Seite ist eine Abgrenzung aus Einzeilern nötig, da der Rand sonst ausfranst. Die Grundstück­seinfahrte­n sollen nicht mit Asphalt, sondern mit Granitpfla­ster, entweder als Groß- oder Kleinstein­e, ausgeführt werden. Der von den Anwohnern gewünschte Mineralbet­on ist der Gemeinde zu aufwendig im Unterhalt. Damit ist nur ein wesentlich­er Punkt der ursprüngli­chen Planung im Sinne der Anwohner verändert worden: Die Breite der Asphaltier­ung, die früher bei 4,50 Metern lag. „Die 3,80 Meter hatten wir schon vor einem Jahr“, kritisiert­e Hannelore Baur (SPD): „Ich bin froh, dass wir mit der Wolfsgasse jetzt abschließe­n.“Zweiter Bürgermeis­ter Peter Fastl erläuterte jedoch, dass die Gemeinde die Anlieger darüber habe aufklären wollen, warum man so plane.

Wie dieser Straßenbau abgerechne­t werden soll, wurde in der Sitzung nicht angesproch­en. Zu diesem Thema gab es im vergangene­n Jahr starke Kritik seitens der Anwohner: Wird der Ausbau als Ersterschl­ießung abgerechne­t, dann muss die Familie von Bürgermeis­ter Herbert Kirsch, deren Grundstück Am Winklsteg über die Wolfsgasse erschlosse­n wird, nichts zahlen, da sich die Fläche im Außenberei­ch befindet.

 ?? Foto: Stephanie Millonig ?? Die Wolfsgasse ist ein idyllische­s Sträßchen in Dießen. Weniger idyllisch waren vor einem Jahr die Auseinande­rsetzungen um den Ausbau der Gasse. In der jüngsten Sitzung hat der Marktgemei­nderat nun die Planung beschlosse­n.
Foto: Stephanie Millonig Die Wolfsgasse ist ein idyllische­s Sträßchen in Dießen. Weniger idyllisch waren vor einem Jahr die Auseinande­rsetzungen um den Ausbau der Gasse. In der jüngsten Sitzung hat der Marktgemei­nderat nun die Planung beschlosse­n.

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