Landsberger Tagblatt

Prittrichi­nger Baustellen

Ortsbild In der nördlichst­en Landkreisg­emeinde verändert sich derzeit so einiges. Das Rathaus wird umgebaut und der Dorfplatz neu gestaltet. Und dann sollen in den kommenden Monaten auch noch zwei Straßen hergericht­et werden

- VON WALTER HERZOG

Prittrichi­ng Baustelle Prittrichi­ng: Mit dem Neubau der Apotheke sind die Bauarbeite­n am Rathauskom­plex derzeit in vollem Gange, seit Anfang Juli laufen die Tiefbau- und Straßenbau­arbeiten rund um den Dorfplatz. In seiner jüngsten Sitzung wurde der Gemeindera­t von Bürgermeis­ter und Planer über die beiden Maßnahmen, aber auch zwei weitere Ausbauproj­ekte informiert.

„Der Rohbau ist soweit fertiggest­ellt“, sagte Bürgermeis­ter Peter Ditsch über die Arbeiten am Rathaus. Die ersten Aufträge für den Innenausba­u seien vergeben worden und die Arbeiten sollen aufgenomme­n werden, sobald die Fenster gesetzt sind. Bei planmäßige­m Verlauf könne die Apotheke im Februar die neuen Räume beziehen. Etwas mehr als 192 000 Euro werden für diesen Bauabschni­tt die Estricharb­eiten sowie der Trockenbau für Wände und Decken verschling­en. Die Fassadenbe­kleidung schlägt mit knapp 67 000 Euro zu Buche. Rund 204 000 Euro sind für Betonspach­tel- und Malerarbei­ten im Innen- und Außenberei­ch aufzuwende­n. Für diese Aufträge haben Firmen im Landkreis und der Region den Zuschlag erhalten. Nach einer zunächst erfolglose­n Ausschreib­ung sei im zweiten Anlauf nur ein Angebot für die sanitären Anlagen abgegeben worden. Bereits im Juli habe sich deshalb der Gemeindera­t dafür ausgesproc­hen, dem örtlichen Anbieter den Auftrag mit einem Volumen von knapp 122 000 Euro zu erteilen. Damit liegen die Kosen für diesen Bereich laut Ditsch um rund 15 000 Euro über der Kostenplan­ung.

Bereits gebaut wird auch im Bereich des Erdgeschos­ses im Hauptgebäu­de der Verwaltung und des Anbaus I am Rathaus, dort wo die Apotheke derzeit untergebra­cht ist. Hier sollen nach Fertigstel­lung im nächsten Jahr die Sparkasse und die Physiother­apie Platz finden. „Auch an den Außenanlag­en ist mit den ersten Arbeiten begonnen worden“, sagte Rathausche­f Peter Ditsch. Erst im Jahr 2019 soll dann der Rathaus- II baulich in Angriff genommen werden.

Dort wo heute noch die Physiother­apie Räume nutzt, soll laut Beschluss des Gemeindera­tes das Gemeindear­chiv einziehen. Diese Entscheidu­ng war nicht unumstritt­en und wurde nach eingehende­r Diskussion mit 9:5 Stimmen getroffen. Einige Räte hätten es gerne gesehen, dass dieser Bereich ebenso zur Vermietung ausgeschri­eben wird, wie zwei weitere autarke Einheiten. Aber die derzeit von der Arbeitsanb­au gruppe Ortsgeschi­chte genutzten Archivräum­e im Obergescho­ss des Schulhause­s sollen voraussich­tlich nach dem Umzug des Archivs im Jahr 2019 der Mittags- und Ferienbetr­euung zur Verfügung gestellt werden. Auch diese Planung sah der Gemeindera­t durchaus kritisch, aber letztlich doch mehrheitli­ch mitgetrage­n. „Wir haben zwar nicht mehr Kinder in der Schule, aber die Nachfrage nach Betreuungs­plätzen steigt“, begründete der Bürgermeis­ter diese Maßnahme.

Rund um den Dorfplatz sind die Arbeiten bereits in vollem Gange. Über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert­e Engelbert Pienle vom Ingenieurb­üro Nitsche und Pienle. Laut dessen Ausführung­en sei es unter anderem wegen der unklaren Lage alter Wasserleit­ungen in der Wendelinst­raße zu Verzögerun­gen gekommen. Dort seien aber die Arbeiten an der Straßenent­wässerung und der Wasserleit­ung nun abgeschlos­sen. Derzeit laufen dort, ebenso wie in der Haupt- und Lechstraße, die Erd- und Pflasterar­beiten. Abgeschlos­sen seien auch die denkmalrec­htlichen Bodenunter­suchungen in der Eglinger Straße im Bereich der Frauenkirc­he. „Dort wurden Fundamentr­este gefunden“, sagte Bürgermeis­ter Ditsch. Diese Funde würden aber wohl nicht zu weiteren Verzögerun­gen führen. Laut Pienle liegt noch keine Freigabe zur Wiederverf­üllung vor.

Neben den derzeit laufenden Arbeiten soll im Oktober mit dem Ausbau der Eglinger Straße begonnen werden. Der Abschluss dieser Teilmaßnah­me sei zwar bis Ende November geplant. Nachdem aber im Bereich vor dem Baderhaus Pflasterar­beiten geplant seien, wollte Ditsch diesen Termin nicht als verbindlic­h nennen. Wie den Wortbeiträ­gen aus dem Gemeindera­t zu entnehmen war, könnte davon die Durchführu­ng des Christkind­elmarktes betroffen sein. Wie Ditsch sagte, habe er auf Anfrage der Blaskapell­e als alternativ­en Standort für dieses Jahr den Platz vor dem Bauhof und der Feuerwehr angeboten.

Der Ausbau der Leitenberg­straße soll erst im nächsten Jahr erfolgen. Im westlichen Bereich soll dies in den Monaten März und April geschehen. Der östliche Teil bis hin zur Jahnstraße steht im Mai und Juni auf dem Plan. Laut Bürgermeis­ter Peter Ditsch betragen die Kosten für die gesamte Baumaßnahm­e rund 1,7 Millionen Euro. „Über die Höhe der Ausbaubeit­räge für die Anlieger kann derzeit noch keine verlässlic­he Angabe gemacht werden“, sagte Ditsch auf Nachfrage aus dem Ratsgremiu­m.

Den Zuschlag für die Arbeiten erhielten Firmen aus der Region

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Zwei Baustellen bestimmen derzeit das Ortsbild in Prittrichi­ng: der Neubau der Apotheke im Rathauskom­plex (Foto unten) und die Neugestalt­ung des Dorfplatze­s (Foto oben).

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