Der Hochbehälter kostet rund 3,5 Millionen Euro
Neubau Das Wasser des Zweckverbands Ammersee-West soll künftig in vier Stahltanks. Was neu ist an dem Konzept
Schondorf In Schondorf wird ein neuer Hochbehälter für die Wasserversorgung gebaut. Schon bei der Umstrukturierung des Zweckverbandes Ammersee-West, in dem die Gemeinden Schondorf, Eching, Greifenberg und Utting zusammengeschlossen sind, war thematisiert worden, dass große Investitionen anstehen. Der Zweckverband hat sich nicht für die Sanierung, sondern für einen Neubau des Hochbehälters entschieden. Das Landsberger Tagblatt sprach mit dem Vorsitzenden der kommunalen Organisation, dem Schondorfer Bürgermeister Alexander Herrmann, über das Projekt.
Der Zweckverband bezieht sein Wasser zum einen aus Tiefenbrunnen in Schondorf und zum anderen aus einem Brunnen, der aus der Bischofsrieder Quelle bei Dießen gespeist wird. Gesammelt wird es in einem Hochbehälter im Westen von Schondorf. Beide Wasser kommen aus unterschiedlichen Tiefen und können nicht gemischt werden, wie Herrmann erläutert. Sie werden so auch in zwei unterschiedlichen Kammern im Hochbehälter gesammelt. Zumeist reicht das Gefälle ab dem Hochbehälter Schondorf für den Wasserdruck aus, für Achsel- und Oberschondorf gebe es eine Druckerhöhungsanlage.
Mit dem Schondorfer Wasser werden Schondorf, Eching und Greifenberg versorgt, das Bischofsrieder Wasser steht für Utting nebst Ortsteile, aber derzeit auch noch für den Bereich Rieden und Riederau zur Verfügung. Die Marktgemeinde Dießen, die früher auch dem Zweckverband angehörte, kauft Wasser für ihre nördlichen Ortsteile zu. Riederau wird jedoch bald mit einer eigenen Wasserleitung ans Dießener Netz angeschlossen werden. Die Verbindung ist gerade im Bau. Der neue Schondorfer Hochbehälter wird im Bereich des bestehenden gebaut, der Zweckverband hat laut Herrmann ein Grundstück dazu gekauft. Entstehen werden vier Edelstahltanks à 750 Kubikmeschwang ter. So wird das Wasser aus dem Süden und das Schondorfer Tiefenwasser jeweils in zwei Tanks gesammelt. Bei einer Revision könne immer einer der beiden überarbeitet werden, während der andere weiter genutzt werde, sagt Alexander Herrmann, dass damit sowohl für den südlichen, als auch die nördlichen Brunnen eine eigene Redundanz geschaffen worden sei.
Neu ist, dass die Kammern nicht in den Untergrund gebaut werden, sondern in einer Halle stehen. Es sollen zwei Hallen von jeweils 15 auf 28 Meter gebaut werden, wie Herrmann sagt. „Zwischen beiden befindet sich ein neun Meter langes Verbindungsstück, in dem die Technik mit Schaltanlage, Pumpen und Notstromaggregat untergebracht wird.“Auch die Produktionsweise der Tanks selbst sei innovativ. Zuerst entstehe der Deckel, dann würden von unten spiralförmig Stahlbahnen angefügt und zum Schluss komme der Boden.
Die Kosten werden auf 3,5 Millionen Euro geschätzt, der Zweckverband muss dies vorfinanzieren. Wie üblich wird diese Investition dann langfristig über den Wasserpreis finanziert. Der Zweckverband kalkuliert jetzt den Wasserpreis für alle Gemeinden. Bis zur Umstrukturierung Anfang des Jahres war dies anders gewesen: Früher waren die Gemeinden noch Eigentümer der Wasserleitung und hatten eigene Wasserpreise berechnet. Doch Ende 2016 hat der Zweckverband die Wasserleitungen übernommen. Herrmann geht davon aus, dass im Frühjahr 2018 mit dem Bau begonnen werden kann und dass er im Herbst abgeschlossen sein wird.