Landsberger Tagblatt

Der Hochbehält­er kostet rund 3,5 Millionen Euro

Neubau Das Wasser des Zweckverba­nds Ammersee-West soll künftig in vier Stahltanks. Was neu ist an dem Konzept

- VON STEPHANIE MILLONIG

Schondorf In Schondorf wird ein neuer Hochbehält­er für die Wasservers­orgung gebaut. Schon bei der Umstruktur­ierung des Zweckverba­ndes Ammersee-West, in dem die Gemeinden Schondorf, Eching, Greifenber­g und Utting zusammenge­schlossen sind, war thematisie­rt worden, dass große Investitio­nen anstehen. Der Zweckverba­nd hat sich nicht für die Sanierung, sondern für einen Neubau des Hochbehält­ers entschiede­n. Das Landsberge­r Tagblatt sprach mit dem Vorsitzend­en der kommunalen Organisati­on, dem Schondorfe­r Bürgermeis­ter Alexander Herrmann, über das Projekt.

Der Zweckverba­nd bezieht sein Wasser zum einen aus Tiefenbrun­nen in Schondorf und zum anderen aus einem Brunnen, der aus der Bischofsri­eder Quelle bei Dießen gespeist wird. Gesammelt wird es in einem Hochbehält­er im Westen von Schondorf. Beide Wasser kommen aus unterschie­dlichen Tiefen und können nicht gemischt werden, wie Herrmann erläutert. Sie werden so auch in zwei unterschie­dlichen Kammern im Hochbehält­er gesammelt. Zumeist reicht das Gefälle ab dem Hochbehält­er Schondorf für den Wasserdruc­k aus, für Achsel- und Oberschond­orf gebe es eine Druckerhöh­ungsanlage.

Mit dem Schondorfe­r Wasser werden Schondorf, Eching und Greifenber­g versorgt, das Bischofsri­eder Wasser steht für Utting nebst Ortsteile, aber derzeit auch noch für den Bereich Rieden und Riederau zur Verfügung. Die Marktgemei­nde Dießen, die früher auch dem Zweckverba­nd angehörte, kauft Wasser für ihre nördlichen Ortsteile zu. Riederau wird jedoch bald mit einer eigenen Wasserleit­ung ans Dießener Netz angeschlos­sen werden. Die Verbindung ist gerade im Bau. Der neue Schondorfe­r Hochbehält­er wird im Bereich des bestehende­n gebaut, der Zweckverba­nd hat laut Herrmann ein Grundstück dazu gekauft. Entstehen werden vier Edelstahlt­anks à 750 Kubikmesch­wang ter. So wird das Wasser aus dem Süden und das Schondorfe­r Tiefenwass­er jeweils in zwei Tanks gesammelt. Bei einer Revision könne immer einer der beiden überarbeit­et werden, während der andere weiter genutzt werde, sagt Alexander Herrmann, dass damit sowohl für den südlichen, als auch die nördlichen Brunnen eine eigene Redundanz geschaffen worden sei.

Neu ist, dass die Kammern nicht in den Untergrund gebaut werden, sondern in einer Halle stehen. Es sollen zwei Hallen von jeweils 15 auf 28 Meter gebaut werden, wie Herrmann sagt. „Zwischen beiden befindet sich ein neun Meter langes Verbindung­sstück, in dem die Technik mit Schaltanla­ge, Pumpen und Notstromag­gregat untergebra­cht wird.“Auch die Produktion­sweise der Tanks selbst sei innovativ. Zuerst entstehe der Deckel, dann würden von unten spiralförm­ig Stahlbahne­n angefügt und zum Schluss komme der Boden.

Die Kosten werden auf 3,5 Millionen Euro geschätzt, der Zweckverba­nd muss dies vorfinanzi­eren. Wie üblich wird diese Investitio­n dann langfristi­g über den Wasserprei­s finanziert. Der Zweckverba­nd kalkuliert jetzt den Wasserprei­s für alle Gemeinden. Bis zur Umstruktur­ierung Anfang des Jahres war dies anders gewesen: Früher waren die Gemeinden noch Eigentümer der Wasserleit­ung und hatten eigene Wasserprei­se berechnet. Doch Ende 2016 hat der Zweckverba­nd die Wasserleit­ungen übernommen. Herrmann geht davon aus, dass im Frühjahr 2018 mit dem Bau begonnen werden kann und dass er im Herbst abgeschlos­sen sein wird.

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Foto: Gönül Frey Das Foto zeigt einen der großen Edelstahlt­anks des neuen Wasserhoch­behälters im Wasserwerk in Mering von oben. Vier solcher Tanks sollen auch im Hochbehält­er in Schondorf Platz finden.

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