Aus Liebe zum Kaffee
Import Kein anderes Getränk ist beliebter bei den Deutschen, der Verkauf der Bohnen ist ein Milliardengeschäft. Die Kaffeebauern haben jedoch meist wenig davon. Wie zwei junge Cafébesitzer aus Königsbrunn das ändern wollen
Königsbrunn tik führte Meisch und Santaella auf Fincas in der Region Oaxaca, bei denen Kaffee angebaut wird. Das Paar knüpfte so Kontakte zu den Bauern. Santaellas Onkel besitzt ebenfalls eine Finca und half den beiden.
Meisch stellte rasch fest, dass der einstige Reichtum der Fincas nicht mehr vorhanden ist: „Die Gebäude sind sehr verfallen. Teilweise gibt es auch keinen Strom.“Hurrikans und Erdbeben haben dafür gesorgt, dass die Anwesen immer wieder zerstört wurden. Geld für Renovierungen fehlte. Auch, weil der Kaffeepreis laut Meisch immer weiter sank. Die Fincas sind deshalb fast leer gefegt: Waren es früher bis zu 200 Bewohner, sind es heute teilweise nur noch drei. Momentan zerstört der Kaffeepilz „La Roya“einen Teil der Ernte: Viele Früchte werden nicht mehr reif und fallen grün ab. Meisch träumt deshalb davon, eine Stiftung zu gründen, die den Menschen bei der Bekämpfung der Plage hilft.
Um die Bauern zu unterstützen, möchte sie ihnen den Kaffee außerdem direkt abkaufen. Zu fairen Preisen. „Die Kunden sollen wissen, woher ihr Getränk kommt“, sagt sie. Um den Import realisieren
Im Dezember heiraten die beiden
zu können, müssen sich die Kaffeebauern jedoch erst zur einer Kooperative zusammenschließen. In die nächsten Schritte, die nötig sind, um die Kaffeebohnen nach Königsbrunn holen zu können, arbeitet sich die 24-Jährige momentan noch ein: „In Mexiko heißt es: Mach den ersten Schritt, danach sagen wir dir, was der zweite ist.“
Bis auch der letzte Schritt getan ist, verkauft sie weiter Kaffeesorten aus anderen Regionen. Demnächst soll noch ein Onlineshop dazukommen. Das nötige Wissen für ihr Unternehmen hat sich die 24-Jährige selbst angeeignet. Hilfe bekommt sie außerdem von ihrer Familie, die auch am Kaffeeladen beteiligt ist. Nebenbei arbeitet Meisch an ihrer Promotion, hat Nebenjobs an der Universität und pendelt zwischen Deutschland und Mexiko. Dort pflegt ihr Verlobter momentan die geknüpften Kontakte. Im November kann Meisch ihn dann vom Flughafen abholen, denn im Dezember wird in Königsbrunn geheiratet.