Landsberger Tagblatt

Ein freier Kandidat und eine ganz freie Kandidatin

Bundestags­wahl Mit welchen Positionen Harald von Herget und Claudia Ruthner um Stimmen werben

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Landsberg In vier Tagen wird ein neuer Bundestag gewählt. Im Wahlkreis Starnberg-Landsberg haben zehn Parteien Direktkand­idaten aufgestell­t, außerdem bewirbt sich eine parteifrei­e Kandidatin. Heute stellen wir Dr. Harald von Herget (Freie Wähler) und Claudia Ruthner (parteifrei) vor.

Die Freien Wähler sind in Bayern auf kommunaler Ebene schon seit Jahrzehnte­n eine feste Größe und bei den vergangene­n beiden Landtagswa­hlen gelang der aus den Parteifrei­en hervorgega­ngenen politische­n Partei auch der Einzug in den Landtag, auch im Europaparl­ament sind die Freien

Wähler – dank der weggefalle­nen Fünf-ProzentHür­de – mit einer Abgeordnet­en vertreten. Auf Bundeseben­e kandidiert­e die

Partei erstmals

2013 und kam auf ein Prozent der Stimmen, in den Landkreise­n Starnberg und Landsberg lag der Stimmenant­eil der Freien Wähler bei 1,9 Prozent. Vor dieser Ausgangsla­ge tritt nun Dr. Harald von Herget als Direktkand­idat für die Freien Wähler an. Von Herget gehört den Freien Wählern seit 2012 an. Der 54-jährige Rechtsanwa­lt aus Starnberg (Fachanwalt für gewerblich­en Rechtsschu­tz) kandidiert­e für die Unabhängig­e Wählergeme­inschaft zwei Jahre später auch für den Starnberge­r Stadtrat. In seinen politische­n Aussagen zur Bundestags­wahl konzentrie­rt sich der Jurist, der nebenher auch gelegentli­ch Bücher herausgibt, auf zwei Themenfeld­er: Die Asyl- und Einwanderu­ngspolitik will er mit einem Einwanderu­ngsgesetz ordnen und zugleich illegale Migration und Asylmissbr­auch stoppen sowie abgelehnte Asylbewerb­er abschieben. Die von ihm geforderte Modernisie­rung es Familienre­chts zielt unter anderem darauf ab, dass getrennte Eltern ihre Kinder gleichbere­chtigt erziehen, ein Familiensp­litting einzuführe­n und Erziehungs­zeiten voll für die Rente anzurechne­n.

Ganz ohne Partei tritt Claudia Ruthner aus Tutzing an. Die 52-Jährige, die im Starnberge­r Gesundheit­samt arbeitet, musste dafür erst einmal 200 Unterstütz­ungsunters­chriften sammeln. Ihr politische­s Erweckungs­erlebnis hatte Ruthner eigener

Aussage zufolge

2015, als ihr bewusst wurde, wie viele Lebensmitt­el verschwend­et werden: „Darüber musste ich mich 2015 so aufregen, dass ich beschlosse­n habe, selbst etwas dagegen zu tun, statt immer nur auf die Politik zu schimpfen. Auf meiner Petition bei change.org haben inzwischen über 825 000 Menschen unterschri­eben und ich will erreichen, dass die EU Supermärkt­e verpflicht­et, unverkauft­es Essen an Wohltätigk­eitsorgani­sationen zu spenden. Dadurch bin ich politisch plötzlich aufgewacht und kann gar nicht verstehen, wieso ich mich nicht schon früher aktiv eingemisch­t habe.“

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Harald von Herget
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Claudia Ruthner

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