Sie spürt Rückenwind für die Liberalen
Bundestagswahl Britta Hundesrügge kandidiert für die FDP. Das sind ihre Ziele für die Region
Kaufering Es wird wohl eine gelbe Rückkehr in den Deutschen Bundestag geben. Den Prognosen zufolge wird die FDP nach vier Jahren Abwesenheit ins Parlament zurückkehren. „Die Stimmung für die FDP ist so positiv“, hat Britta Hundesrügge in den vergangenen Wochen festgestellt. Die Journalistin aus Gauting kämpft im Wahlkreis Starnberg-Landsberg-Germering um das Direktmandat. Die Inhalte ihres Wahlkampfs macht sie nicht an geografischen Gesichtspunkten fest, sondern an inhaltlichen. Vor allem die Bildungspolitik und die Digitalisierung hat sie im Fokus, wie sie bei einem Pressegespräch am Wahlkampfstand in Kaufering erklärt.
An diesem sonnigen Herbsttag hat nicht nur die FDP einen Wahlkampfstand am Kauferinger Fuggerplatz aufgebaut. Wenige Meter weiter entfernt wirbt die CSU um Stimmen. Schwarz-Gelb – das gab es im Bund zuletzt von 2009 bis 2013. Britta Hundesrügge ist seit fast zehn Jahren bei der FDP. Noch heute denkt sie mit Grauen an den 22. September 2013 zurück. Damals flog ihre Partei erstmals in der Geschichte aus dem Parlament. „Das war ein absolutes Desaster und ein bitterer Moment. Da lernt man Demut“, sagt Hundesrügge, die jedoch von einem verdienten Rausschmiss aus dem Parlament spricht. Das Jahr darauf wurde für sie und ihre Partei zumindest auf kommunaler Ebene ein erfolgreiches. Die gebürtige Göttingerin zog in den Gautinger Gemeinderat ein und auch in den Kreistag. Jetzt will die gelernte Sportwissenschaftlerin in den Bundestag.
Seit vielen Jahren lebt die dreifache Mutter im Landkreis Starnberg. Dennoch hat sie insbesondere in den vergangenen Wochen und Monaten im Landkreis Landsberg einige Veranstaltungen besucht und aktiven Wahlkampf betrieben. „Wenn ich mich den Leuten vorstelle, sagen viele: ’Sie brauchen sich nicht vorstellen. Wir kennen Sie schon und haben Sie schon per Briefwahl gewählt.’ Den Leuten gefällt es, dass hier eine Frau kandidiert, die im Leben steht“, sagt Hundesrügge und hat großen Rückhalt für die FDP festgestellt: „Die Leute sagen: Wir brauchen wieder einen Geist, der den Einheitsbrei aufbricht. Wir brauchen einen Staat, der die Menschen machen lässt – egal, ob in der Wirtschaft oder in anderen Bereichen.“Für den Landkreis Landsberg will sich Britta Hundesrügge im Fall ihrer Wahl in Sachen Öffentlicher Nahverkehr in Richtung München einsetzen und Verbesserungen herbeiführen. Zudem will sie helfen, den Wirtschaftsstandort zu sichern und die Wohnungsnot im Speckgürtel von München zu lindern. „Zum Beispiel sollte man die Möglichkeit schaffen, dass in Gewerbegebieten mehr Wohnraum für Mitarbeiter geschaffen werden kann. Das wäre für beide Seiten wichtig – für Arbeitgeber und Facharbeiter.“Zudem will Hundesrügge, dass der Traum vom Eigenheim bezahlbar bleibt. Man müsse einen gesunden Mittelweg finden zwischen Erhalt von Natur und Schaffung von neuem Wohnraum.
Wenn es mit dem Direktmandat nicht klappen sollte, kann Britta Hundesrügge noch über die Landesliste den Einzug ins Parlament schaffen. Dort ist sie jedoch erst auf Platz 17 zu finden, ihre Partei bräuchte in Bayern also ein entsprechendes Resultat. „Wir bräuchten etwa 15 Prozent. Da muss man realistisch bleiben“, sagt sie zu ihrer Chance hinsichtlich der Landesliste. Auch wenn sie den Sprung nach Berlin nicht schaffen sollte, will sie sich politisch für die Region einsetzen. „Ich kenne genügend Leute, um Themen aus dem Wahlkreis einbringen zu können.“
Hat die FDP die Chance auf eine Regierungsbeteiligung? Hundesrügge, die auch Präsidiumsmitglied der FDP Bayern ist, winkt schnell ab. „Wir spekulieren nicht darauf, in die Regierung zu kommen. Wir wollen stark werden – mit beiden Stimmen. Aber: Sollte es reichen für eine Koalition, kann man sich hinterher nicht verweigern.“