Hier AfD, dort FDP
Der Landkreis Landsberg – und auch der Wahlkreis Starnberg-Landsberg lassen eine politische Zweiteilung erkennen, auch wenn die CSU trotz deutlicher Verluste nach wie vor unbestritten die Nummer eins unter den Parteien ist.
Die Zweiteilung spiegelt sich vor allem bei den vier mittleren der in den Bundestag gewählten Parteien wider. FDP, Grüne, SPD und AfD liegen zwar sehr eng zusammen, aber ihre Gewichte sind ungleich verteilt. Je weiter man nach Westen kommt, desto stärker wird die AfD, die dort in erster Linie das Ventil der Menschen war, die mit der Arbeit der Großen Koalition unzufrieden waren. Im Fünf-SeenLand drückte sich die Ablehnung weniger radikal aus. Hier besannen sich viele Wähler auf die erneuerte FDP, die zwischen Dießen und Krailling nahtlos an ihre besten Resultate anknüpfen konnte. Die Grünen haben flächendeckend zugelegt und sie schicken sich auch in den kleinen Landgemeinden an, die SPD vom zweiten Platz zu verdrängen, falls sie diesen dort nicht schon an die AfD verloren hat.
Trotz dieser Veränderungen wird die CSU aber auch weiterhin die prägende politische Kraft im Landkreis bleiben. Die CSU ist zwar ziemlich gebeutelt worden, aber es ist keine Partei in Sicht, die ihr diesen Rang streitig machen kann: Die SPD muss ums Überleben kämpfen. Die Grünen sind nur punktuell eine politische Größe auf Augenhöhe mit der CSU. Die FDP hat bislang kaum eine Basis im Landkreis und ob sich die AfD längerfristig auf kommunaler Ebene etablieren kann, muss sich erst noch zeigen.
Die politische Landschaft ist in Bewegung geraten, stärker als in früheren Jahrzehnten. Das kann aber auch dazu führen, dass bei künftigen Wahlen das Pendel wieder stärker ausschlägt – vielleicht auch wieder in eine andere Richtung.