Die Mission ist beendet
Bundeswehr II Der Appell beim „Fly-out“wird zu einer traurigen Angelegenheit. Die Melancholie ist spürbar
Penzing/Landsberg „Mission accomplished – Auftrag ausgeführt.“Hier und da wurde seine Stimme etwas brüchig. Aber Kommodore Daniel Draken zog die Feierstunde zum symbolischen „Fly-out“auf dem Penzinger Fliegerhorst gewohnt profihaft durch – trotz der Wehmut, die nicht nur bei ihm, sondern auch bei den Geschwadermitgliedern und Ehrengästen mitschwang.
Vor Halle VII standen die „Silberne Gams“und die Transall „50+64“nach ihrem symbolischen letzten Flug. Soldaten und zivile Mitarbeiter des Lufttransportgeschwaders 61 hatten sich in Formation aufgestellt. Nach Lachen war nicht wirklich jemandem zumute. Oberst Draken ließ die Geschichte des Bundeswehrstandorts Penzing und die des LTG 61 noch einmal Revue passieren. Die Geräusche von Helikoptern und Transall hätten nicht jedermanns Gegenliebe, aber die Soldaten hätten in all den Jahrzehnten eine hohe Wertschätzung erfahren. „Es sind zahlreiche Freundschaften im Geschwader entstanden. Umso schwerer fällt der Abschied von unserer geliebten Transall und unserem Geschwader“, so Draken. Er dankte den LTG-Mitgliedern für ihr Engagement und den Zusammenhalt. „Es erfordert zahlreiche Arbeiten, die einigen wenigen die Einsätze ermöglichen.“Auch Angehörige der Soldaten und Beschäftigten hätten stets zahlreiche Entbehrungen in Kauf nehmen müssen. Angesichts des nahenden Abschieds würden viele Tränen fließen, aber auch Optimismus über einen neuen (Lebens-)Abschnitt herrschen.
Symbolisch für einige Geschwadermitglieder, die zum Teil ihre letzten Flüge noch absolvieren oder das schon getan haben beziehungsweise zum 1. Oktober versetzt werden, wurde Klaus Lindl ausgezeichnet. Der Stabsfeldwebel erhielt von Kommodore Oberst Daniel Draken eine Urkunde. Denn die fliegerische Laufbahn Lindls endete mit dem gestrigen Flug als Techniker an Bord der „Silbernen Gams“. Er brachte es in seiner Karriere auf 7080 Flugstunden, wie Draken beim „Fly-out“-Appell sagte.
Von einem „Tag der Wehmut“sprach stellvertretende Landrätin Ulla Kurz. Von Beginn an hätten die in Penzing Stationierten enge Verbindungen zu den Einheimischen gepflegt. „Das Verhältnis zu den Bürgern war geprägt von einer großen Akzeptanz. Die Gemeinden und der Landkreis standen immer fest zu unseren Soldaten.“Mit der Bayernhymne und der Nationalhymne endete die Zeremonie. Mit einem Empfang im Kasino endete die Feier.