Ein Abschied trübt die gute Stimmung
Fest Der Abschluss der Renovierung der Kirche in Leeder wird mit einem Weißwurstfrühstück und einem Konzert gefeiert. Das Ende des Kirchenchors überrascht die Gäste
Leeder Mit einem Weißwurstfrühstück und einem klassischen Konzert feierten die katholischen Gemeindeangehörigen im Hofgartenhaus das Patrozinium und den Abschluss der Sanierungsarbeiten in der Pfarrkirche. Die gute Stimmung der knapp 150 Gäste trübte dann allerdings die Nachricht, dass es den traditionellen Leederer Kirchenchor bald nicht mehr geben wird. Zum letzten Mal wird er am 31. Oktober in der Abendmesse singen.
Chorleiterin Christine Freer, die ihr Amt bereits seit Ende August zur Verfügung gestellt hatte, begründete das Ende mit dem fortgesetzten Rückgang der Sängerzahl. Dies sei unter anderem wegen des Alters oder aus beruflichen Gründen erfolgt. Neue Mitglieder habe man hingegen jedoch kaum gewinnen können. In ihren 17 Jahren als Leiterin habe man an die 700 Proben abgehalten, die durchgehend sehr gut besucht gewesen waren. Namentlich erinnerte sie in ihrem Rückblick an ihren verstorbenen Vorgänger Peter Dreher und Albertine Bregulla. Bei Hans Huemer bedankte sie sich für seinen beständigen und aktiven Rat.
Bei der Veranstaltung im Hofgartenhaus wurde Anna Elisabeth Stahl für 40-jährige Zugehörigkeit zum Chor geehrt. Dekan Oliver Grimm bedauerte das Ende der Singgemeinschaft, freute sich aber auch darüber, dass Christine Freer sich als Organistin weiter der Kirchenmusik widmen werde. Außerdem zeichnete er Carola Neseker, die Leiterin des Fuchstaler Kindergartens aus, die seit 25 Jahren im Dienst der Diözese Augsburg steht.
Anlässlich des Abschlusses der Sanierung lobte Kirchenpflegerin Ingrid Hohenadl den Einsatz der Spender, Zuschussgeber und ausführenden Firmen. Das Gotteshaus sei der Ort für die prägenden Feste des Lebens, meinte sie, angefangen von der Taufe. Zudem sei es ein Platz, der für Gott reserviert sei und der einen in der Alltagswelt spüren lasse, dass es mehr gebe. Während der Zeit, als wegen der Arbeiten im Turm die Glocken schwiegen, habe man gemerkt, was einem fehle.
Bürgermeister Erwin Karg bezog sich in seinem Grußwort darauf, dass man im Ortskern von Leeder in der Vergangenheit und in der Zukunft eine Reihe von größeren Bauvorhaben
Gemeinde beteiligte sich mit 200000 Euro
verzeichne. Die Gemeinde hatte die über eine Million Euro kostenden Sanierungsarbeiten in der Kirche mit etwa 200 000 Euro bezuschusst. Mit 75 Prozent beteiligte sich die Diözese. Der Fehlbetrag wurde durch Spenden gedeckt.
Die Arbeiten dauerten rund drei Jahre. Der erste Sanierungsabschnitt begann 2013. Dazu musste die Kirche ein halbes Jahr gesperrt bleiben, Gottesdienste wurden im Hofgartenhaus gefeiert. Spektakulär verlief im nächsten Jahr die Sanierung des Turmes, der in ganzer Höhe eingerüstet wurde. Dabei überarbeitete man dessen Fassade gründlich, denn bei Frost waren immer wieder Splitter und Brocken heruntergefallen. Zum Abschluss widmete man sich der Empore und baute alle Sitzreihen aus.
Einen besonderen Abschluss fand die Veranstaltung zum Patrozinium durch ein Konzert auf hohem Niveau. Der Klarinettist Thomas Nieberle, der aus Leeder stammt, wurde dabei von Marie Gärtig aus Augsburg am Klavier begleitet. Im Mittelpunkt standen Werke des ungarischen Komponisten Leo Weiner. Daneben wurden Stücke von Robert Schumann, Maurice Ravel und Astor Piazzolla vorgetragen.