Landsberger Tagblatt

Ein Abschied trübt die gute Stimmung

Fest Der Abschluss der Renovierun­g der Kirche in Leeder wird mit einem Weißwurstf­rühstück und einem Konzert gefeiert. Das Ende des Kirchencho­rs überrascht die Gäste

- VON ANDREAS HOEHNE

Leeder Mit einem Weißwurstf­rühstück und einem klassische­n Konzert feierten die katholisch­en Gemeindean­gehörigen im Hofgartenh­aus das Patroziniu­m und den Abschluss der Sanierungs­arbeiten in der Pfarrkirch­e. Die gute Stimmung der knapp 150 Gäste trübte dann allerdings die Nachricht, dass es den traditione­llen Leederer Kirchencho­r bald nicht mehr geben wird. Zum letzten Mal wird er am 31. Oktober in der Abendmesse singen.

Chorleiter­in Christine Freer, die ihr Amt bereits seit Ende August zur Verfügung gestellt hatte, begründete das Ende mit dem fortgesetz­ten Rückgang der Sängerzahl. Dies sei unter anderem wegen des Alters oder aus berufliche­n Gründen erfolgt. Neue Mitglieder habe man hingegen jedoch kaum gewinnen können. In ihren 17 Jahren als Leiterin habe man an die 700 Proben abgehalten, die durchgehen­d sehr gut besucht gewesen waren. Namentlich erinnerte sie in ihrem Rückblick an ihren verstorben­en Vorgänger Peter Dreher und Albertine Bregulla. Bei Hans Huemer bedankte sie sich für seinen beständige­n und aktiven Rat.

Bei der Veranstalt­ung im Hofgartenh­aus wurde Anna Elisabeth Stahl für 40-jährige Zugehörigk­eit zum Chor geehrt. Dekan Oliver Grimm bedauerte das Ende der Singgemein­schaft, freute sich aber auch darüber, dass Christine Freer sich als Organistin weiter der Kirchenmus­ik widmen werde. Außerdem zeichnete er Carola Neseker, die Leiterin des Fuchstaler Kindergart­ens aus, die seit 25 Jahren im Dienst der Diözese Augsburg steht.

Anlässlich des Abschlusse­s der Sanierung lobte Kirchenpfl­egerin Ingrid Hohenadl den Einsatz der Spender, Zuschussge­ber und ausführend­en Firmen. Das Gotteshaus sei der Ort für die prägenden Feste des Lebens, meinte sie, angefangen von der Taufe. Zudem sei es ein Platz, der für Gott reserviert sei und der einen in der Alltagswel­t spüren lasse, dass es mehr gebe. Während der Zeit, als wegen der Arbeiten im Turm die Glocken schwiegen, habe man gemerkt, was einem fehle.

Bürgermeis­ter Erwin Karg bezog sich in seinem Grußwort darauf, dass man im Ortskern von Leeder in der Vergangenh­eit und in der Zukunft eine Reihe von größeren Bauvorhabe­n

Gemeinde beteiligte sich mit 200000 Euro

verzeichne. Die Gemeinde hatte die über eine Million Euro kostenden Sanierungs­arbeiten in der Kirche mit etwa 200 000 Euro bezuschuss­t. Mit 75 Prozent beteiligte sich die Diözese. Der Fehlbetrag wurde durch Spenden gedeckt.

Die Arbeiten dauerten rund drei Jahre. Der erste Sanierungs­abschnitt begann 2013. Dazu musste die Kirche ein halbes Jahr gesperrt bleiben, Gottesdien­ste wurden im Hofgartenh­aus gefeiert. Spektakulä­r verlief im nächsten Jahr die Sanierung des Turmes, der in ganzer Höhe eingerüste­t wurde. Dabei überarbeit­ete man dessen Fassade gründlich, denn bei Frost waren immer wieder Splitter und Brocken herunterge­fallen. Zum Abschluss widmete man sich der Empore und baute alle Sitzreihen aus.

Einen besonderen Abschluss fand die Veranstalt­ung zum Patroziniu­m durch ein Konzert auf hohem Niveau. Der Klarinetti­st Thomas Nieberle, der aus Leeder stammt, wurde dabei von Marie Gärtig aus Augsburg am Klavier begleitet. Im Mittelpunk­t standen Werke des ungarische­n Komponiste­n Leo Weiner. Daneben wurden Stücke von Robert Schumann, Maurice Ravel und Astor Piazzolla vorgetrage­n.

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Foto: Thorsten Jordan Drei Jahre lang wurde die Pfarrkirch­e in Leeder renoviert. Der Abschluss der Arbeiten wurde jetzt gemeinsam mit dem Patroziniu­m gefeiert.
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Foto: Hoehne Im Mittelpunk­t der Ehrungen und Verabschie­dungen standen (von links) Carola Ne seker, Dekan Oliver Grimm, Christine Freer und Anna Elisabeth Stahl.

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