Landsberger Tagblatt

Der Erfolg könnte für Dießen zum Bumerang werden

Luftgewehr Am Sonntag startet die FSG in die Bayernliga-Saison. Ob das Ammersee-Team aber alle Spitzenkrä­fte einsetzen kann, ist fraglich

- VON KARLHEINZ FÜNFER

Dießen Spannend war für die Luftgewehr­schützen der FSG Dießen noch jede Saison in der Bayernliga. Doch die sechste dürfte es besonders bringen.

Zum einen ist das Feld nach Einschätzu­ng von FSG-Vorstand Jakob Stainer so stark wie noch nie besetzt. Und zum anderen lässt sich noch nicht absehen, ob die FSG immer ihr komplettes Aufgebot zur Verfügung hat.

Rein vom Potenzial her kann die junge Ammerseetr­uppe erneut eine wichtige Rolle in der Spitzengru­ppe spielen. Sie stand in der letzten Saison kurz vor dem Meisterstü­ck und fiel erst durch eine 2:3-Niederlage in der letzten Begegnung auf den dritten Rang zurück. Zudem dürfte das Quintett sein Leistungsl­imit überwiegen­d noch gar nicht erreicht haben. Und dann steht nach absolviert­em Auslandsst­udium jetzt auch Eva Maria Stainer wieder zur Verfügung. Aber jedes Ding hat bekanntlic­h zwei Seiten.

„Das Damoklessc­hwert der Lehrgänge, Ausscheidu­ngen und internatio­nalen Wettkämpfe schwebt immer über uns“, weist Jakob Stainer auf mögliche Terminüber­schneidung­en seines Spitzentri­os hin. Von den Gebrüdern Ulbrich als Mitglieder des C-Kaders kennt man das ja bereits. Aber jetzt kommt auch noch Stephan Sanktjohan­ser dazu, der durch seine herausrage­nden Leistungen in letzter Zeit für die Ausscheidu­ngen der deutschen Nationalma­nnschaft Luftgewehr nominiert wurde. So könnten an manchen Wettkampft­agen bis zu drei Leistungst­rägern fehlen.

Personell etwas zu überbrücke­n hat die FSG bereits beim Saisonauft­akt. Die Südtiroler­in Monika Niederkofl­er bestreitet einen Wettkampf in Italien und Alexander Reiner ist beruflich in Südafrika unter- wegs. Auf der Spitzenpos­ition geht Stephan Sanktjohan­ser an den Stand. Der Schöffeldi­nger hat sich durch seine Leistungse­xplosion vereinsint­ern von den hinteren Positionen mit dem Vorjahress­chnitt von 391,57 Ringen bis an die Spitze seiner Mannschaft vorgearbei­tet. Es folgen auf den nächsten Positionen die Gebrüder Maximilian (390,92) und Johannes Ulbrich (387,64) so- wie Anna Schweizer (382,14). Auf Stand fünf gibt schließlic­h Eva Maria Stainer nach längerer Wettkampfp­ause ihr Comeback.

Der Start in Mertingen könnte mit den Paarungen gegen Titelverte­idiger Bergheim und den deutschen Ex-Meister HSG München gar nicht schwerer ausfallen. Gegen Bergheim mit dem Damenass Katharina Schmaus (394,14) an der Spitze gibt es unglücklic­he Erinnerung­en an die letzte Saison. Denn das Quintett von der Donau schnappte im buchstäbli­ch letzten Kampf mit einem 3:2 im direkten Vergleich der FSG in Dießen den zum Greifen nahen Titelgewin­n weg. In zwei Duellen gab dabei ein einziger Ring den Ausschlag zugunsten der Gäste. In der Vorrunde war dagegen die FSG mit 3:2 am Zuge.

Das große Fragezeich­en für die gesamte Gruppe ist der zweite Gegner der Schützling­e von Lissi Stainer. Die HSG München hat nach erhebliche­n Differenze­n mit dem Verband und internen Turbulenze­n ihre erste Garnitur in der 1. Bundesliga abgemeldet. Als Folge steigt die „zweite Garnitur“aus der 2. Bundesliga in die Bayernliga ab. Aber da steht ein hochkaräti­ges Quintett auf der Setzliste, angeführt von Florian Ebersberge­r (394,00) aus Österreich und den beiden Ungarn Peter Vas (393,00) und Zalan Pekler (393,00). Doch ob die Topkräfte überhaupt in den Wettkampf eingreifen, weiß man bei der unberechen­baren HSG nie. Wenn ja, gibt es für Dießen nur in Bestform bescheiden­e Aussichten.

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Stephan Sanktjohan­ser und seine Teamkolleg­en von der FSG Dießen starten am Sonntag in die Bayernliga Punktrunde.

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