Landsberger Tagblatt

Erneuter Streik am Klinikum

Es geht um mehr Personal für die Pflege

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Augsburg Die Gewerkscha­ft Verdi hat zu einem zweitägige­n Warnstreik am Klinikum in Augsburg aufgerufen, der von Dienstagfr­üh bis Mittwochab­end dauern soll. Verdi will über einen Tarifvertr­ag Mindeststa­ndards bei der Besetzung von Stationen mit Pflegekräf­ten durchsetze­n und hatte bereits vor zwei Wochen einen Streik organisier­t, bei dem sich mehrere hundert Beschäftig­te beteiligt hatten.

Begleitet wird die Aktion von einem Streit zwischen Klinik-Leitung und Gewerkscha­ft. Alexander Schmidtke, Vorstands-Vorsitzend­er des Klinikums, wirft Verdi vor, unverhältn­ismäßig zu agieren. So werde in Bayern etwa ausschließ­lich im Bezirksver­band Schwaben der Gewerkscha­ft gestreikt, sagt er, also nirgends sonst. Auch für die Kreisklini­ken Günzburg und Krumbach ist ein Streik angekündig­t. VerdiSprec­her Stefan Jagel stellt die Situation anders dar. Deutschlan­dweit beteiligte­n sich Mitarbeite­r von 20 Krankenhäu­sern an der Aktion. In einigen Städten werde auch deshalb nicht mehr gestreikt, da sich die Krankenhäu­ser dort zu Verhandlun­gen mit der Gewerkscha­ft bereit erklärt hätten. Nach Auskunft von Jagel dürften aufgrund des Streiks etwa 110 der rund 1700 Betten des Klinikums nicht belegt werden können. Klinik-Chef Schmidtke sagt, man werde aufgrund des anstehende­n Ausstands an zwei Tagen zehn OP-Säle nicht betreiben können und habe etwa 100 Operatione­n absagen müssen.

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