Landsberger Tagblatt

Mehr Info gibt’s nur im Rathaus

Sitzungspr­otokolle Künftig werden in Dießen nur Beschlüsse und Ergebnisse veröffentl­icht

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Dießen Die ausführlic­hen Niederschr­iften von Gemeindera­ts- und Bauausschu­sssitzunge­n, die bislang für alle Bürger im Internet auf der Homepage der Gemeinde (www.diessen.de) nachzulese­n waren, werden in Zukunft voraussich­tlich kürzer ausfallen. In jüngster Sitzung sprach sich der Marktgemei­nderat für eine Empfehlung der Datenschut­zbehörde in Bayern aus, wonach an dieser Stelle nur noch Tagesordnu­ngen, Einladunge­n zu Sitzungen sowie Beschlüsse und Abstimmung­sergebniss­e veröffentl­icht werden sollen.

Beschlussv­orlagen oder Auszüge aus Beschlussv­orlagen sowie Zusammenfa­ssungen von Diskussion­en in den Gremien sollen aus datenschut­zrechtlich­en Gründen über die Bürgerinfo im Internet nicht mehr verbreitet werden. „Das heißt, wir werden praktisch eine eigene Niederschr­ift für die Bürger anfertigen müssen, die den datenschut­zrechtlich­en Vorgaben entspricht“, so Geschäftss­tellenleit­er Karl Heinz Springer auf Anfrage. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass die Beschlüsse so formuliert werden, dass sie auch ohne Hintergrun­dinformati­onen verständli­ch sind. Selbstvers­tändlich, so Springer, sei es während der Öffnungsze­iten des Rathauses nach wie vor möglich, die ausführlic­hen Protokolle im Hauptamt einzusehen. Dort seien handschrif­tliche Notizen möglich, untersagt sind jedoch das Kopieren oder Abfotograf­ieren der Protokolle. „Anders ist es in der Gemeindeor­dnung eigentlich auch nicht vorgesehen.“

Schließlic­h würden in Erläuterun­gen oder Beschlussv­orlagen naturgemäß gelegentli­ch auch Namen oder Themen angesproch­en, die Querverbin­dungen mit anderen Sachverhal­ten oder Personen zulassen. „Das ist datenschut­zrechtlich nicht optimal vertretbar“, so Springer. Durch die Reduzierun­g der Sachverhal­te auf Ergebnisse soll auch die Verbreitun­g persönlich­er Informatio­nen im Internet reduziert werden. „Wenn Beschlussv­orlagen im Internet bereitsteh­en, sind sie schnell mal auf Facebook gepostet. Und nicht alles geht jeden was an“.

Anders verhält es sich für die Gemeindera­tsmitglied­er, sie haben Kraft ihres Amtes über das Ratsinform­ationssyst­em Zugang zu einem breiteren Informatio­nsspektrum.

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