Das Potenzial der Dörfer
Eigentümer von Immobilien – seien es Wohnungen oder Grundstücke – können sich freuen, wenn die Erkenntnisse des Statistischen Landesamts und die Berechnungen des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum stimmen. Sie besitzen ein begehrtes Gut, denn der Zuzug in unsere Region wird in den nächsten zwei Jahrzehnten weiter anhalten und das Angebot wird hinter der Nachfrage zurückbleiben. Die Folge: Vor allem in den städtischen Bereichen und am Ammersee-Westufer explodieren die Preise seit Jahren, zumal hier die Flächen inzwischen wirklich knapp sind. Hier zeigt sich daher ein massiver Trend zur Nachverdichtung.
Auf den Dörfern sieht es noch etwas anders aus: Ein neues Wohnbaugebiet nach dem anderen wird erschlossen – und zwar ganz nach dem seit Jahren beliebten Muster der Einfamilienhausbebauung. Bemerkenswert ist, dass hier offenbar nach wie vor Grundstücke verkauft werden, auch wenn das Geld hierfür keinen Zins erbringt.
So stellt sich die Frage, ob die Prognose des Planungsverbands, dass die Schaffung neuen Wohnraums hinter der Nachfrage zurückbleibt, nicht etwas zu pessimistisch ist. Das Problem scheint eher zu sein, dass der Wohnraum nicht unbedingt dort verfügbar sein wird, wo er am dringendsten gebraucht wird. Das ist nicht unbedingt im hintersten Lechrain oder im Dachauer Hinterland, sondern in Stadt- und Arbeitsplatznähe, aber da ist halt schon fast alles voll.