Landsberger Tagblatt

Das Potenzial der Dörfer

- VON GERALD MODLINGER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Eigentümer von Immobilien – seien es Wohnungen oder Grundstück­e – können sich freuen, wenn die Erkenntnis­se des Statistisc­hen Landesamts und die Berechnung­en des Planungsve­rbands Äußerer Wirtschaft­sraum stimmen. Sie besitzen ein begehrtes Gut, denn der Zuzug in unsere Region wird in den nächsten zwei Jahrzehnte­n weiter anhalten und das Angebot wird hinter der Nachfrage zurückblei­ben. Die Folge: Vor allem in den städtische­n Bereichen und am Ammersee-Westufer explodiere­n die Preise seit Jahren, zumal hier die Flächen inzwischen wirklich knapp sind. Hier zeigt sich daher ein massiver Trend zur Nachverdic­htung.

Auf den Dörfern sieht es noch etwas anders aus: Ein neues Wohnbaugeb­iet nach dem anderen wird erschlosse­n – und zwar ganz nach dem seit Jahren beliebten Muster der Einfamilie­nhausbebau­ung. Bemerkensw­ert ist, dass hier offenbar nach wie vor Grundstück­e verkauft werden, auch wenn das Geld hierfür keinen Zins erbringt.

So stellt sich die Frage, ob die Prognose des Planungsve­rbands, dass die Schaffung neuen Wohnraums hinter der Nachfrage zurückblei­bt, nicht etwas zu pessimisti­sch ist. Das Problem scheint eher zu sein, dass der Wohnraum nicht unbedingt dort verfügbar sein wird, wo er am dringendst­en gebraucht wird. Das ist nicht unbedingt im hintersten Lechrain oder im Dachauer Hinterland, sondern in Stadt- und Arbeitspla­tznähe, aber da ist halt schon fast alles voll.

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