Auch in Seestall soll gebaut werden
Wohnen Der Gemeinderat Fuchstal hat die ersten Planungen für 15 Grundstücke beraten. Die Erschließung des Gebiets könnte aus historischer Sicht interessant werden
Fuchstal Ungebrochen ist in Fuchstal die Nachfrage nach Baugrundstücken für die nachwachsende Generation. So sollen nun wie schon zuletzt in Leeder auch in Seestall etwa 15 Plätze auf einer gemeindlichen Fläche ausgewiesen werden. Das neue Gebiet liegt am Ortsrand östlich der Johann-Baader-Straße und des Spielplatzes. Diese Wohnbebauung ist so bereits im Flächennutzungsplan dargestellt.
Vermutlich historisch interessant wird diese Erschließung, denn nach Meinung von Bürgermeister Erwin Karg werde man dabei wohl Römergräber entdecken. Denn unweit der Stelle hatte man bei der Verlegung eines Regenwasserkanals in den 1950er-Jahren eine Grabstelle gefunden. Man habe seinerzeit nach der archäologischen Begutachtung die Gebeine wieder beigesetzt, sagte dazu der Fuchstaler Geschäftsstellenleiter Gerhard Schmid auf Nachfrage unserer Zeitung. Dies sei seines Wissens auf dem Seestaller Friedhof geschehen.
In der jüngsten Sitzung lagen den Gemeinderäten zwei erste Planvarianten vor, die Bürgermeister Karg in einem Fall als dörfliche Gestaltung und im anderen als Standardausführung bezeichnete. Vorgesehen ist bei beiden Entwürfen, den Bereich in der Nachbarschaft der hier verlaufenden Hochspannungsleitung auszusparen und zu begrünen. Nachgefragt wurde von Dr. Walter Reitler, warum im Plan ein deutlicher Abstand zum Lechhang eingehalten werde. Denn die westlich anschließende Bebauung reiche deutlich weiter bis zum Fluss. Dieses Abrücken entspreche dem Flächennutzungsplan, meinte Karg dazu, den könne man aber auch gerne ändern. Damit würde man nämlich etwa 2000 Quadratmeter an zusätzlicher Fläche erhalten.
Diese könnte dann, so der Bürgermeister, dafür genutzt werden, die bislang zum Teil sehr kleinen Grundstücke zu vergrößern. Nach dem Entwurf reicht die Bandbreite von 510 bis 970 Quadratmeter. Bereits in der vorausgegangenen Sitzung hatte Karg darauf hingewiesen, dass man in der Verwaltung die Seestaller Bauleitplanung zusammen mit zwei Vorhaben in Leeder mit Priorität behandeln werde. So werden die Gemeinderäte schon in 14 Tagen über einen detaillierten Plan beraten.
Nicht nur in Seestall entstehen neue Bauplätze. Ende April genehmigte der Gemeinderat Fuchstal den Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet in Leeder. Es soll auf dem knapp 4000 Quadratmeter großen Lagergelände eines Baugeschäfts entlang der Kreuzstraße entstehen. Auf Wunsch des Eigentümers trägt es die Bezeichnung „Beim Seiler“, dies ist der Hausname des Wohnund Bürogebäudes in der Bahnhofstraße 20. Im Norden des Gebietes sind vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils bis zu sechs Wohneinheiten vorgesehen. In einem zweiten Bauabschnitt sollen im südlichen Bereich noch zwei Doppelhäuser und eine Grünfläche entstehen.
Noch in diesem Jahr können die ersten Bauwilligen im zweiten Abschnitt des Gebietes „Kreuzstraße Süd“in Leeder mit den Arbeiten an ihrem Eigenheim beginnen Tagblatt berichtete). In dem Gebiet werden 21 Plätze im Rahmen des Einheimischenmodells verkauft, 15 davon sind reserviert.
Deutlicher Abstand zum Lechhang