Landsberger Tagblatt

So lief das Gladbecker Geiseldram­a ab

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Im August 1988 hat das Geiseldram­a von Gladbeck Deutschlan­d drei Tage gefesselt. Die Bilanz: drei Tote und zahlreiche Verletzte. Es hagelte Kritik an Politik, Polizei und Medien.

● Verbrechen Am Morgen des 16. Au gust 1988 stürmen Dieter Degowski und Hans Jürgen Rösner schwer be waffnet eine Bank im nordrhein westfälisc­hen Gladbeck. Sie nehmen zwei Geiseln und fordern einen Fluchtwage­n sowie 420 000 D Mark. Sie geben ein erstes Interview. Kurz nachdem die Gangster am Abend mit Geiseln und Geld losfahren, steigt Rösners Freundin zu. Am nächsten Tag kapern sie in Bremen einen Linien bus und nehmen 35 Geiseln. Sie geben Interviews und lassen mehrere Geiseln frei. Als die Polizei Rösners Freundin vorübergeh­end festhält, erschießt Degowski einen 15 Jährigen. Bei der weiteren Verfolgung verun glückt ein Polizist tödlich. Die Geisel nehmer lassen den Bus stehen und flüchten mit zwei Geiseln in einem Auto. Ein Journalist fährt in Köln sogar ein Stück mit. Am 18. August greift ein Spezialein­satzkomman­do auf der Autobahn bei Bad Honnef zu. Die 18 jährige Silke Bischoff stirbt an einer Kugel aus Rösners Waffe.

● Folgen Rösner und Degowski wer den im März 1991 zu lebenslang­er Haft verurteilt, Rösner mit anschließe­n der Sicherungs­verwahrung. Die Poli zei überarbeit­et ihre Taktik für solche Szenarien. Bremens Innensenat­or Bernd Meyer (SPD) tritt zurück. (dpa)

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