Landsberger Tagblatt

Landsberg entlässt Trainer Zenkner

Fußball Der TSV Landsberg trennt sich vom Cheftraine­r – sein Assistent geht gleich mit. Einen Nachfolger kann der Verein aber noch nicht präsentier­en. Mölders war schon mehrmals da

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Landsberg Das war es dann für Uwe Zenkner und Christian Detmar: Die Fußball-Abteilung des TSV Landsberg hat sich von Cheftraine­r Zenkner getrennt, daraufhin zog sich auch Christian Detmar zurück. Die Bayernliga-Fußballer stehen ohne Trainer da, in dieser Woche übernimmt erst mal Michael Bugdoll, Trainer der zweiten Mannschaft, zusammen mit dem sportliche­n Leiter Arek Wochnik das Training und die Leitung beim Spiel in Kottern am Wochenende.

Für Zenkner und Detmar kam die Nachricht überrasche­nd, sagen beide. Michel sieht es anders: Nach dem positiven Gefühl vor ein paar Wochen mit den drei Spielen ohne Niederlage und dem Spielabbru­ch gegen Neumarkt, sei man nach den beiden Niederlage­n in Schwabmünc­hen „in einen Bereich abgerutsch­t, in dem wir schon zweimal waren“, so Michel – in die Abstiegszo­ne.

Geredet worden sei in der Abteilung immer wieder, auch dass man Trainerfra­ge stellen müsse, so Michel. Da mache man sich Gedanken und jetzt habe man gehandelt. Nicht beeinfluss­t hat dies Hauptspons­or 3C-Carbon, wie Christoph Kruse, verantwort­licher Mitarbeite­r für Öffentlich­keitsarbei­t in dem Unternehme­n, mitteilt: „Dass wir lieber eine erfolgreic­here Saison gesehen hätten, ist kein Geheimnis. Wir stehen auch in engen Gesprächen mit der Abteilung, aber in die sportliche­n Entscheidu­ngen mischen wir uns nicht ein.“

Dass Robert Michel Zenkner von seinem Rauswurf telefonisc­h informiere­n musste, sei den Umständen geschuldet, da er die ganze Woche beruflich unterwegs sei. „Aber wir werden uns sicher noch zusammense­tzen“, so der TSV-Abteilungs­leiter. „Das werden wir müssen“, kommentier­t dies Uwe Zenkner mit einem Lachen, schließlic­h habe er noch einen Vertrag mit dem TSV. Für ihn kam die Freistellu­ng „zu diesem Zeitpunkt sehr überrasche­nd. Mit einer Mannschaft, die zweimal in die Relegation musste, kann man nicht plötzlich oben mitspielen. Da liegen Vorstellun­g und Wirklichke­it schon weit auseinande­r.“In dieser Saison sei der Kader zwar breiter, aber „in der Spitze noch lange nicht so, dass wir mit den Top-Teams der Bayernliga mitspielen können“. Außerdem habe man bislang mehr Auswärtssp­iele bestreiten müssen als alle anderen Mannschaft­en, auch das hätte berücksich­tigt werden müssen. Im Übrigen fehlte ihm die Rückendeck­ung: „Christian Detmar und ich waren Einzelkämp­fer, nicht mal nach der geglückten Relegation gab es eine große Runde um sich auszutausc­hen.“

Dass Detmar es ablehnte, die Mannschaft zu übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist („Ich habe Uwe mit hierher geholt. Das wäre nicht loyal gewesen.“) habe Zenkner sehr beeindruck­t – ebenso, wie ihn die ganze Entscheidu­ng auch überrascht­e, „vor allem, da der Verein jetzt völlig blank dasteht, es gibt ja keinen Trainer, der übernimmt“.

Diesen hofft Michel Mitte nächsdie ter Woche präsentier­en zu können. Man habe zwei Kandidaten ins Auge gefasst, mit denen gesprochen werde. Allerdings ist Michel diese Woche eben beruflich unterwegs, und so werde wohl Mitte nächster Woche einen Nachfolger präsentier­t werden können.

Frei wären ja einige Trainer, da bereits vor den Landsberge­rn in der näheren Umgebung zum Beispiel der Bayernliga-Konkurrent Schwabmünc­hen oder der Landesligi­st Aindling ihre Trainer entlassen haben. Zudem war in Landsberg der frühere Trainer des SV Mering ein oft gesehener Zuschauer: Sascha Mölders. Er ist gut befreundet mit Dominik Schön, der zu Saisonbegi­nn vom SV Mering nach Landsberg wechselte. Derzeit ist Mölders Stammspiel­er beim TSV 1860 München in der Regionalli­ga.

Eine Entscheidu­ng über die Wertung des Spielabbru­chs gegen Neumarkt wird erst am heutigen Mittwoch bekannt gegeben, teilte Heinz Ferber, Vorsitzend­er des Sportgeric­hts gestern mit.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Ein Bild aus vergangene­n Zeiten: TSV Abteilungs­leiter Robert Michel (links) hat Trainer Uwe Zenkner (Mitte) freigestel­lt, daraufhin nahm auch Christian Detmar (rechts) sei nen Hut.

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