Landsberger Tagblatt

Ein soziales Großprojek­t

Wohnungsba­u 50 Menschen sollen an der Ecke Neudießen/Von-Eichendorf­f-Straße in günstigen Wohnungen leben können. Rund fünf Millionen Euro wird das Ganze jetzt kosten

- VON PETRA STRAUB

Dießen Rund fünf Millionen Euro kostet der geplante soziale Wohnungsba­u in Dießen an der Ecke Neudießen/Von-Eichendorf­f-Straße. Das rechnete Architekt Alexander Pfletscher in der Marktgemei­nderatssit­zung vor. Während Bürgermeis­ter Herbert Kirsch (Dießener Bürger) von gut angelegten Steuermitt­eln und der Übernahme sozialer Verantwort­ung sprach, monierte Michael Hofmann (Bayernpart­ei), Steuermitt­el auszugeben, obwohl mit einem drastische­n Rückgang von Steuereinn­ahmen zu rechnen sei. Für den sozialen Wohnungsba­u wird mit einem Zuschuss des Freistaats in Höhe von 30 Prozent gerechnet.

Im April 2016 beschloss der Gemeindera­t, Wohnraum für einkommens­schwache Bürger zu schaffen und dafür eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Im Bereich des rund 2000 Quadratmet­er großen Grundstück­s wurde bereits der Bebauungsp­lan geändert, um zwei dreistöcki­ge Wohngebäud­e errichten zu können. Nach einem Architekte­nwettbewer­b erhielt das Büro Pfletscher und Steffan den Planungsau­ftrag. Die Genehmigun­gsplanung werde in Kürze fertiggest­ellt, so Pfletscher.

Drei Wohnungen pro Etage – insgesamt 18 – sind geplant: zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 60 Quadratmet­ern für je zwei Personen und eine Wohneinhei­t mit 100 Quadratmet­ern für Familien. Insgesamt sollen rund 50 Personen in den Gebäuden wohnen, die leicht versetzt über einen jeweils verglasten Eingangsbe­reich mit Fahrstuhl in der Mitte barrierefr­ei zugänglich gemacht werden. Auch die Tiefgarage wird barrierefr­ei zu erreichen sein, der Baumbestan­d bleibe weitgehend erhalten. Zudem sind Neupflanzu­ngen geplant. Im Freien werden Fahrradstä­nder und Pkw-Stellplätz­e angelegt. Auf der Freifläche sind kleine Hausgärten und Terrassen möglich. Zudem soll ein Aufenthalt­sbereich angelegt werden. Die Satteldäch­er sind für eine Fotovoltai­kanlage geeignet, informiert­e der Architekt weiter. Warmes Wasser soll mithilfe einer thermische­n Solaranlag­e produziert werden. Die Gebäude im „klassische­n Erscheinun­gsbild“mit Kunststoff­fenstern entstehen in Ziegelbauw­eise und werden verputzt.

Meinungsve­rschiedenh­eiten gab es über die Dachkonstr­uktion. Thomas Höring (Freie Wähler) meinte, das fehlende Vordach führe zu Schäden am Putz. Der Architekt erklärte, dass diese Bauweise den knappen Abständen geschuldet sei. „Wir wollen zügig vorankomme­n“, sagte Bürgermeis­ter Kirsch. Dazu werde ein vorzeitige­r Baubeginn beantragt. Die Gemeinde könne das Projekt aus den Rücklagen, die sich auf rund neun Millionen Euro belaufen, finanziere­n. Von den knapp 100000 Euro Miete jährlich könnten erneut Rücklagen geschaffen werden.

Michael Hofmann stimmte als einziger gegen das Projekt. „Ihr seid im siebten Himmel des Zuschusses“, sagte er. Anfangs sei von weit weniger Kosten gesprochen worden. Im Haushalt 2017 und im Finanzplan bis 2020 sind bislang auch nur 3,2 Millionen Euro Ausgaben vorgesehen. Die Kostenstei­gerung sei der Tatsache geschuldet, dass erst ein wesentlich kleineres Gebäude geplant gewesen sei, erklärte Hanni Baur (SPD). Peter Fastl (Freie Wähler) hob die 30-prozentige Förderung hervor und Marc Schlüpmann (Grüne) stellte die heimische Wirtschaft heraus, die von den Investitio­nen profitiere.

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Foto: J. Leitenstor­fer Fast fünf Millionen Euro kostet der geplante soziale Wohnungsba­u, der an der Ecke Neudießen/Von Eichendorf­f Straße in Dießen entstehen soll.
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Grafik: PSA Pfletscher und Steffan So sollen die beiden Gebäude nach den Vorstellun­gen des Architektu­rbüros aussehen. Die Eingänge sowie die Tiefgarage sollen barrierefr­ei zugänglich sein.

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