Die Tenne wird zum Partystadel
Jubiläum Ab Freitag steigt das 40. Tennenfest des Musikvereins Hurlach. Dirigent Georg Schmid ist von Anfang an dabei und hat einige Veränderungen mitgemacht
Hurlach Georg Schmid ist von Anfang an dabei. Gleich zu Beginn als Trompeter, seit mittlerweile 30 Jahren als Dirigent. Wenn an diesem Freitag die 40. Auflage des Tennenfests des Musikvereins Hurlach startet, dann ist der 55-Jährige ganz entspannt. Die Vorbereitungen laufen, jeder wisse, wo er hinlangen muss. Viel Routine also und dennoch viel Vorfreude. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert sich Georg Schmid nicht nur an die Anfänge zurück.
Das Tennenfest wurde vom damaligen Vorsitzenden der Musikkapelle, Georg Reiner, ins Leben gerufen. Seit 1978 findet es jährlich statt. Mit dem Tennenfest will der Musikverein an alte Kirchweihtraditionen anknüpfen. Denn früher hätten die Bauern zum Abschluss ihrer Erntearbeiten zum Stadelfest geladen. Der Veranstaltungsort ist ein 120 Jahre alter Stadel auf dem Schlossgut. Dort wurde früher eine Dampfdreschmaschine betrieben und Getreide gelagert. Heutzutage wird der Stadel in erster Linie für Veranstaltungen genutzt.
Für die Musiker und ehrenamtlichen Helfer gibt es in den zwei Wochen vor dem Tennenfest viel zu tun, wie Georg Schmid sagt. Küche und Bar müssen unter anderem eingerichtet, die Hütte im Eingangsbereich aufgestellt und die Beleuchtung für die Wege installiert werden. „Das hat sich eingespielt“, sagt der Dirigent. Seit etwa 15 Jahren habe sich das Erscheinungsbild der Tenne nicht mehr groß geändert. Das Rezept gehe auf, was sich am großen Besucherzuspruch zeige. Dabei hätten sich die verschiedenen Altersgruppen ihre Abende ausgesucht. Eltern und Kinder den Freitag, die Jugend den Samstag, die ältere Generation den Sonntag mit Frühschoppen, nur am Montagabend, mit der traditionellen Tombola mische sich das Publikum.
Seit 30 Jahren ist Georg Schmid mit für das musikalische Programm beim Tennenfest zuständig. Gleich zu Beginn erweiterte er die Instrumente der klassischen Blaskapelle um E-Bass und Keyboard. Und so spielten zunächst die Hurlacher Dorfmusikanten mehr Partymusik, später „Die Hurlacher“, die heutzutage in der ganzen Region bei Festen und Hochzeiten spielen. Und natürlich am Samstag beim Tennenfest.
Viele Jahre waren auch professionelle Musikkapellen im Stadel in Hurlach zu Gast. „Das waren schon musikalische Leckerbissen“, erinnert sich Georg Schmid. Als Beispiel nennt er die Feldmusik Bennau aus der Schweiz. Doch mittlerweile setzen die Verantwortlichen des Mu- sikvereins auf regionale Kapellen. Heuer auf die Blaskapelle aus Prittriching, die am Sonntagvormittag Blasmusik spielen wird.
Auch in diesem Jahr wird auf der Tenne vier Tage lang gefeiert. So wie es seit 40 Jahren Brauch ist, beginnt das Fest am Freitagabend mit dem traditionellen Kinderfackelzug. Dabei dürfen die Kleinsten der Blaskapelle mit ihren Fackeln und Laternen durchs Dorf folgen und in die festlich geschmückte Tenne einziehen. Am Montagabend darf dann wieder getanzt werden. Zum legendären Tanzabend werden extra einige Tische und Bänke entfernt, um den Tänzern genügend Platz zu bieten. Bevor sich die Tennentore für dieses Jahr schließen, werden bei der traditionellen Tennen-Tombola wertvolle Preise verlost.
Bis dahin wartet noch viel Arbeit auf die ehrenamtlichen Helfer des Musikvereins um den Vorsitzenden Dietmar Bahr. „Es ist uns wichtig, dass das Tennenfest ein für alle erschwingliches Familienfest bleibt“, sagt Bahr. Zum Jubiläum habe sich der Verein darüber hinaus etwas Besonderes überlegt: Jedes 40. halbe Hendl gibt es umsonst.
Der Musikverein Hurlach wurde im Jahr 1957 gegründet. Die Musikkapelle besteht bereits seit 100 Jahren. „Die Hurlacher“ist eine 16-köpfige Besetzung aus Mitgliedern des Musikvereins. Die Besonderheit der Formation ist nach eigenen Angaben ein sehr breit gefächertes Repertoire. Dieses reiche von Blasmusik über Swing, Schlager und Oldies bis zu Rock- und Popklassikern. Daher sei für jede Altersgruppe und jeden Musikgeschmack etwas dabei.