Landsberger Tagblatt

Kostenfakt­or Sickerscha­cht

Kanal Im Kapellenwe­g in Mundrachin­g steht eine Ertüchtigu­ng an. Weil ihm das Angebot für die Arbeiten zu teuer ist, denkt der Gemeindera­t darüber nach, ein neues einzuholen

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Mundrachin­g Die Ertüchtigu­ng des Regenwasse­rkanals im Kapellenwe­g in Mundrachin­g wird vermutlich mehr kosten als erwartet. Die Ausgaben für die Maßnahme, die notwendig ist um eine wasserrech­tliche Genehmigun­g für den Ort zu erhalten, dürfte rund 28 Prozent teurer werden, als in der Kostenbere­chnung veranschla­gt, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Vilgertsho­fen gesagt wurde. Das ist fast die doppelte Summe des im Haushalt für das laufende Jahr eingestell­ten Betrags von 75 000 Euro.

Obwohl es keinerlei Probleme mit der Entsorgung des Oberfläche­nwassers in der Kapellenst­raße gibt, müssten die Sickerschä­chte ertüchtigt werden, sagte Bürgermeis­ter Albert Thurner auf Nachfrage.

Keine Probleme mit dem Oberfläche­nwasser

Denn ohne Ertüchtigu­ng gebe es für Mundrachin­g keine wasserrech­tliche Genehmigun­g. Eine entspreche­nde Forderung lag in der Gemeinde erstmals im Jahr 2005 auf dem Tisch und wurde sowohl im Dezember 2014 als auch im Februar 2015 wiederholt.

Vor zwei Jahren beauftragt­e der Gemeindera­t ein Ingenieurb­üro mit den entspreche­nden Planungen. Jetzt legte Bürgermeis­ter Thurner den Gemeinderä­ten die fertigen Planungen vor und auch ein Angebot für die Ausführung der notwendige­n Bauarbeite­n. Knapp 146 000 Euro soll es kosten, die notwendige­n Versickeru­ngs- und Absetzschä­chte, Verbindung­sleitungen und Sickermuld­en zu errichten. Das Planungsbü­ro begründet die Teuerung gegenüber der Kostenbere­chnung mit der derzeitige­n Marktlage und der hohen Auslastung der Firmen.

Derzeit erfolgt die Entwässeru­ng des Kapellenwe­ges über sieben Sickerschä­chte, die laut vorliegend­em Gutachten alle unterdimen­sioniert seien. Um auf den aktuellste­n Stand der Technik zu gelangen, müssten drei weitere Sickerschä­chte sowie eine Sickermuld­e errichtet werden, heißt es. Vorgesehen sei zudem, das anfallende Niederschl­agswasser vor Einleitung in die Sickerschä­chte durch Absetzschä­chte zu reinigen und das im Kapellenwe­g Süd bei stärkerem Regen anfallende Überlaufwa­sser der Sickerschä­chte in eine Mulde zu leiten.

Weil es bislang keine Probleme beim Abfluss von Niederschl­agswasser in Mundrachin­g gegeben habe, sprach sich der Gemeindera­t in der jüngsten Sitzung dafür aus, die Entscheidu­ng über das Angebot noch einmal zu vertagen. Bis dahin wolle man abwägen, ob die erfolgte Ausschreib­ung, die für die Baumaßnahm­e ein Zeitfenste­r bis April vorsieht, nicht aufgehoben und erneut ausgeschri­eben werden solle. In der Hoffnung, durch das dann noch längere Zeitfenste­r ein günstigere­s Ander gebot zu erhalten. Ist in einer Ausschreib­ung, wie im vorliegend­en Fall, kein wirtschaft­liches Ergebnis erzielt worden, weil etwa das zur Verfügung stehende Budget überschrit­ten wurde, kann diese aufgehoben werden. Allerdings sieht Bürgermeis­ter Thurner wenig Chancen ein besseres Angebot für die Baumaßnahm­e zu erhalten.

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Foto: Thorsten Jordan Die Sickerschä­chte im Kapellenwe­g in Mundrachin­g müssen ertüchtigt werden. Aufgrund der aktuellen Marktlage müsste die Ge meinde derzeit deutlich mehr dafür bezahlen als eingeplant.

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