Landsberger Tagblatt

Parkgarage wird gesperrt

Die Decks A und B müssen dringend saniert werden, denn die Schäden dulden keinen Aufschub. Im Frühjahr sollen die Arbeiten losgehen. Dann müssen die Nutzer woanders parken

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Die Schlossber­ggarage wird ab dem Frühjahr für zwölf Monate gesperrt. Die längst überfällig­e Sanierung der beiden Parkdecks lässt keinen Aufschub zu.

Landsberg Die Stadt Landsberg, deren Bewohner und Besucher müssen sich schon bald auf eine erneute Baustelle einstellen. Die Schlossber­ggarage wird ab dem kommenden Frühjahr für zwölf Monate komplett gesperrt. Der Grund: Die längst überfällig­e Sanierung der beiden Parkdecks A und B lässt keinen weiteren Aufschub zu. Der Beton bröckelt von der Decke, Teilchen gefährden zumindest die in der Tiefgarage befindlich­en Fahrzeuge.

Es ist noch keine Gefahr im Verzug, versichert der technische Vorstand der Stadtwerke, Norbert Köhler, bei einem Ortstermin. Allerdings lösen sich tatsächlic­h seit einiger Zeit kleine Betonteilc­hen von der Decke und der Fahrbahn und könnten unter Umständen durchfahre­nde oder parkende Autos beschädige­n. Außerdem habe ein mit der Untersuchu­ng der Substanz be- Statiker angekündig­t, die Tiefgarage aufgrund des Zustandes der Parkdecks schließen zu lassen, falls die Sanierung nicht zeitnah in Angriff genommen werde. Überall, wo Fugen und Risse zu sehen sind, haben sich aufgrund der Korrosion im Betoninner­en, hervorgeru­fen durch jahrelange­n Salzeintra­g etwa über Schneewass­er, Hohlräume gebildet oder sind Fugenrände­r abgeplatzt.

Wie akut der Handlungsb­edarf ist, erklärt Oskar Imhof von den Stadtwerke­n: „Wir haben bereits einen Notfallpla­n erarbeitet.“Demzufolge erfahren die Parkdecks eine Notunterst­ützung, sollte im Frühjahr nicht begonnen werden können. Dabei muss an jedem dritten Parkplatz ein massiver Stützpfeil­er aufgestell­t werden, um die Decke zu sichern. 200 Stück seien dafür nötig, da ja insgesamt vier Geschosse (Kellergesc­hoss) abgestützt werden müssten. Ein Drittel der Parkplätze ginge dadurch verloren. Warum nun aber gleich eine einjährige Vollsperru­ng der Tiefgarage? Norbert Köhler: „Wir haben natürlich eine Alternativ­variante untersucht.“Die sieht vor, pro Jahr ein Parkdeck zu sperren und die Garage in zwei Abschnitte­n zu sanieren. Das hätte allerdings den Nachteil, dass nur ein Bruchteil der Parkplätze zur Verfügung stünde und die Gesamtbauk­osten gegenüber einer einjährige­n Vollsperru­ng gar um rund 250000 Euro höher lägen. Zudem würde der laufende Betrieb Auswirkung­en auf den umliegende­n Verkehr haben, da die Ein- und Ausfahrt zur Neuen Bergstraße einspurig durch eine Ampel geregelt werden müsste. Aufgrund dieser Erkenntnis­se werde man sich für die Komplettsp­erauftragt­e rung entscheide­n, die dann vermutlich ab Februar 2018 für ein Jahr, mindestens aber zehn Monate, gelten soll. Wie will man aber mit den Besitzern von Dauerparka­usweisen umgehen? „Die wollen wir bitten, zum einen die Park & Ride-Plätze beim Do-it-Baumarkt zu nutzen oder im Westen auf die Parkplätze an der Rot-Kreuz-Straße oder am Schlüssela­nger auszuweich­en.“Für die Kurzparker stehe ja dann eine komplett sanierte Lechgarage zur Verfügung.

Die Sanierung der beiden Parkdecks der Schlossber­ggarage war eigentlich schon 2011 angestande­n, nachdem das unterste Deck, das Parkdeck C, fertiggest­ellt war. Allerdings war der Zustand der Tiefgarage an der Lechstraße schon damals noch schlechter, die Garage drohte aufgrund des hohen Grundwasse­rstandes aufzuschwi­mmen. Also wurde die Maßnahme am Schlossber­g zurückgest­ellt.

In der Lechgarage liegen die Arbeiten in den letzten Zügen. Günter Schmid, Projektlei­ter der Stadtwerke: „Wir liegen im Zeit- und im Kostenrahm­en.“Das bedeutet, dass die Lechgarage spätestens ab 15. Dezember wieder komplett zur Verfügung stehen wird. Nur noch einmal muss bis dahin die Garage ab der kommenden Woche für drei Wochen im mittleren Teil gesperrt und zweigeteil­t werden, da noch die Bodenansch­lüsse fertiggest­ellt werden müssen. Die Einfahrt am Inselbad fungiert dann ebenso wie die nördliche Ausfahrt auf Höhe des Sozialzent­rums St. Martin als eine Fahrbahn in beide Richtungen, geregelt durch Ampelschal­tungen.

Investiert wurden in die Lechgarage dann 3,2 Millionen Euro netto. Zusammen mit den Maßnahmen in der Schlossber­ggarage werden es am Ende sechs Millionen sein. Norbert Köhler: „Dann haben wir die nächsten 30 Jahre wieder Ruhe.“

Kurzparker können in die Lechgarage

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Fotos: Thorsten Jordan In den Böden der Schlossber­ggarage haben sich durch Korrosion bereits Hohlräume gebildet, wie Oskar Imhof beim Ortstermin mit Günter Schmid, Norbert Köhler (alle Stadtwerke) und OB Mathias Neuner vorführt.
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In der Lechgarage werden derzeit noch einige Restarbeit­en erledigt. Spätestens am 15. Dezember soll sie der Öffentlich­keit wieder komplett zugänglich sein.

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