Modern und dennoch mit viel Geschichte
Agrarbildungszentrum Aus der ehemaligen Ackerbauschule wurde nach 140 Jahren ein hochmodernes Bildungsinstitut. Die unterschiedlichen Bereiche feiern gleich mehrere Jubiläen. Tag der offenen Tür und Einweihung des Internats
Landsberg Am Anfang war da eine Ackerbauschule. Die wurde nach Landsberg umgezogen und mit der Königlichen Kreiswinterschule zu den Königlichen Kreislehranstalten für Landwirtschaft zusammengelegt. Wie die Bezeichnungen vermuten lassen, reicht dieser Vorgang lange zurück, genauer gesagt bis ins Jahr 1878. Nun, beinahe 140 Jahre später, feiert das Agrarbildungszentrum gleich mehrere Jubiläen mit, und zwar am kommenden Wochenende, 14. und 15. Oktober.
65 Jahre Agrartechnische-Assistenten-Schule, 60 Jahre Landmaschinenschule, 60 Jahre Haushaltstechnik und 50 Jahre Technikerschule für Landbau. All diese Bereiche deckt das Agrarbildungszentrum nämlich ab, und das hätte eigentlich Grund, eine weitere „runde Zahl“zu feiern: Abschluss der verschiedenen Sanierungsmaßnahmen nach insgesamt zehn Jahren. „Los ging’s 2007 mit dem Chemielabor, dann folgte 2009 die Wärmedämmung der Dächer, bis 2014 der Laborumbau, 2013 bis 2014 die Sanierung des Gebäudes 4 und seit 2014 die Generalsanierung der Gebäude 2 und 3“, erzählt Wolfgang Stützle, Leiter des Agrarbildungszentrums.
Daher wird es am Wochenende nicht „nur“zu zwei Tagen der offe- nen Türe kommen, sondern bereits am Samstag zusätzlich noch zum offiziellen Einweihungsakt durch den Bezirkstagspräsidenten von Oberbayern, Josef Mederer. Im besonderen Fokus stehen dabei die historischen Gebäude an der JohannWinklhofer-Straße, die mit viel Liebe zum Detail und Sachverstand saniert wurden und doch gleichzeitig modernste Anforderungen erfüllen. Wohnheim, Speisesaal und Küche sind dabei im ältesten Teil des ehemaligen Jesuitenklosters untergebracht und sind somit von mehr als 400 Jahren Geschichte umgeben. Informationen darüber sind speziell bei den Sonntagsführungen von Stadtheimatpfleger Dr. Werner Fees-Buchecker zu bekommen. Treffpunkt ist dabei jeweils am Kreuzgang des Klosters.
Wer einmal einen Blick über die gesamte Anlage wagen möchte, kann dies an einem Kran schwebend über dem Klosterhof machen. Dort steht laut Wolfgang Stützle die Anlage, die den Blick aus der Vogelperspektive für jedermann ermöglicht. Ebenfalls im ehemaligen Kloster ist zum Beispiel auch das Labor der Agrartechnischen Assistenten (ATA) untergebracht. Unter Anleitung der Lehrkräfte und vor allem der Schüler dürfen Besucher im Mitmach-Labor leichte Versuche durchführen.
Erstmalig stehen am kommenden Wochenende damit beide Bereiche des Agrarbildungszentrums, also westlich und östlich der Epfenhausener Straße, den Besuchern offen. Im neuen Teil östlich der Straße werden wie gewohnt die Besucher mit landwirtschaftlichen und Verbraucherinformationen versorgt. So präsentiert in der straßenseitigen Halle auf 30000 Quadratmetern die Landmaschinenschule Landtechnik eine Sonderschau zum ökologischen Landbau und zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
Ein Eldorado für Freunde der Küchentechnik wartet im Innenbereich auf die Besucher: Der kommunizierende Kühlschrank, der über das Handy seines Besitzers seine Wünsche kundtut, Kaffeeautomaten, Spül- und Waschmaschinen, und das alles Vertreter der neuesten Generationen. Informationen dazu liefern Schüler und Lehrer gleichermaßen, schließlich sollen die Besucher einen Mehrwert aus ihrem Besuch mitnehmen. Zudem findet auch im eingeschränkten Rahmen ein Verkauf der Geräte statt.
Die Partner des Agrarbildungszentrums wie der Bayerische Bauernverband, Unser Land, das Vermessungsamt oder die Imker, um nur einige zu nennen, bekommen ebenfalls eine Plattform auf dem Gelände, und auf dem Freigelände sind wie immer die schweren Arbeitsgeräte, Schlepper und Zugmaschinen die große Attraktion.
Wer Kinder hat, kann sie am Wochenende ruhig mitbringen. Wiederum die Schüler haben nämlich ein großes Kinderparadies vorbereitet. Wer wollte nicht schon einmal einen Traktor ferngesteuert durch einen kleinen Bauernhof lenken, eine Hüpfburg ist ebenso dabei wie Kinderschminken und viele Angebote mehr.
Wolfgang Stützle bittet die Besucher, so weit es möglich ist, eines der ausgeschilderten Parkangebote im Umfeld des Agrarbildungszentrums zu nutzen. Zudem steht am Sonntag ein Shuttleservice zum InCenter zur Verfügung.