Elch Test und ESP
● Zu den Standard Manövern bei der Erprobung eines Autos gehört das Ausweichen vor einem plötzlich auftre tenden Hindernis. Dazu steuert ein Testfahrer den Wagen zum Beispiel ab rupt von der rechten auf die linke Spur, fährt ein Stück geradeaus, und lenkt dann wieder nach rechts – alles ohne zu bremsen. Er prüft damit die Fahrstabilität des Wagens.
● Landläufig wird das Manöver „Elch Test“genannt. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie hat das
der Welt, sei ohne Beispiel in der Automobilgeschichte.
In weniger als zehn Jahren seit der Einführung hat das System europaweit etwa 190000 Unfälle verhindert und mehr als 6000 Menschenleben gerettet, wie die Dekra vorrechnet. Diese Bilanz veranlasst die EU zum Handeln. Die Stabilisierungshilfe wird ab November 2014 für alle neu zugelassenen Wagen Pflicht.
Inzwischen ist das von zwei deutschen Erfindern geschaffene System in einer ganz neuen Generation am Start. Eine Fahrdynamik-Regelung kann im Jahr 2017 nicht nur einzelne Räder abbremsen, sondern in der höchsten Ausbaustufe sogar beschleunigen. Eine nochmals erweiterte Regelung greift mitunter sogar korrigierend in die Lenkung ein. Der Trend: Dienten die Helferlein einst „nur“der Sicherheit, geht es heute zusehends um mehr Power in der Kurve. Mit der Elektronik Verfahren genormt und spricht von einem „Ausweichtest“.
● Seit ESP (kurz für elektronisches Sta bilitätsprogramm) gesetzlich vorge schrieben ist, tauchen bei den Tests praktisch keine Probleme mehr auf.
● So funktioniert das System laut ADAC: Registriert das ESP Steuer gerät, dass sich das Fahrzeug anders verhält, als vom Fahrer am Lenkrad vorgegeben, bremst es gezielt einzelne Räder ab, um es in der Spur zu hal ten.
schlüpfen etwa Sportwagen flinker um die Ecke als ohne.
Gleichzeitig ist das Heer der Sicherheits-Assistenten nach ESP gewachsen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Manche unterstützen den Fahrer bei einer Vollbremsung, indem sie maximalen Bremsdruck aufbauen. Andere erkennen querende Fahrzeuge oder Fußgänger, stoppen den Wagen oder unterstützen das Ausweichen. Wieder andere entdecken Objekte im toten Winkel oder vermeiden gefährliche Spurwechsel.
Die intelligentesten Assistenten spüren es sogar, wenn der Mensch am Steuer einen Schwächeanfall erleidet. Dann halten sie das Auto sicher auf der Straße, bremsen es bis zum Stillstand ab und schalten die Warnblinkanlage ein. Selbst angesagte Komfortextras wie Einparkassistent, Fernlichtassistent oder Abstandstempomat erhöhen letztlich die Sicherheit. Sie sorgen dafür, dass
● Beispiel: Das Fahrzeugheck bricht in einer Rechtskurve nach links aus. ESP bremst kurz und kräftig das linke Vorderrad. Das erzeugt ein Gegen moment, sodass das Fahrzeug auf Kurs bleibt.
● Der Fahrer bekommt davon außer der blinkenden ESP Kontrollleuchte nichts mit, nur bei sehr harten Eingrif fen hört man ein Ächzen oder spürt einen leichten Ruck vom abgebremsten Rad. Er sollte sich aber klarmachen, dass es knapp war. (scht)
sich der Fahrer auf das Wesentliche konzentrieren kann – was nicht heißt, dass er sich allein auf die Technik verlassen sollte.
Während viele Zeitgenossen das autonome Fahren noch kritisch sehen, ist der Nutzen der SicherheitsAssistenten über fast jeden Zweifel erhaben. Jedenfalls legen die Zahlen eine solche Sichtweise nahe. Starben 1980 in Deutschland noch über 13 000 Menschen im Straßenverkehr, waren es im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt 3214.
Selbst wenn diese Entwicklung nicht allein auf ESP und seine Nachfolger zurückgeht: 20 Jahre danach kann die Autowelt froh sein, dass einst in Schweden ein kleiner Mercedes umgekippt ist. Die nächste A-Klasse soll übrigens schon im kommenden Jahr präsentiert werden. Und nein, sie kann dann immer noch keine ganzen Loopings, um die Scherzbolde der 90er ein letztes Mal zu zitieren. In den Artikel „Industrie warnt vor hohen Strompreisen“vom 10. Oktober hat sich ein Fehler eingeschlichen: Das Unternehmen MagnetSchultz ist nicht zu klein für eine Befreiung vom EEG. Vielmehr ist der Stromkostenanteil prozentual an den Gesamtkosten, die vor allem durch Material und Personal bestimmt sind, dafür zu gering.