Das perfekte Geschenk für Hofmann
Bundesliga Der FCA-Präsident wird 50 Jahre alt. Wie die Mannschaft ihn glücklich machen könnte
Augsburg Wer diesem Mann etwas schenken möchte, muss eine knifflige Aufgabe lösen. Klaus Hofmann ist Vorstandsvorsitzender eines äußerst erfolgreichen Brandschutzunternehmens, im vergangenen Jahr machte der Geschäftsmann mit der Minimax Viking AG einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Hofmann mit materiellen Dingen glücklich zu machen, das dürfte entsprechend schwierig sein. Was der Mann will, kann er sich kaufen.
Manche Dinge allerdings sind mit Geld nicht zu bezahlen. Glücksmomente beispielsweise. Weil Hofmann nebenbei noch Präsident des FC Augsburg ist, kann er sich ungemein über Erfolge seines Bundesligisten freuen. Am heutigen Samstag hat Hofmann Geburtstag, 50 Jahre wird er alt. Und nichts würde ihn an diesem Tag wohl mehr strahlen lassen als ein Heimsieg seiner Mannschaft gegen Hannover 96 (15.30 Uhr). Für ihn wäre es wohl das perfekte Geschenk – und er hätte doppelten
Grund zu feiern. Bisher durfte sich Hofmann über einen hervorragenden Start in die Saison freuen. Dieser sorgt dafür, dass der FCA sich weiterhin im oberen Drittel der Liga hält. Gegen Hannover ist der Mannschaft von Trainer Manuel Baum der nächste Sieg zuzutrauen. Augsburg geht als Favorit in die Begegnung. Baum warnt dennoch obligatorisch vor dem Gegner. „Sie stehen brutal stabil und sind extrem gefährlich bei Balleroberungen. Das wird schwierig“, betont er. Da Hannovers Coach André Breitenreiter Gleiches über Augsburg sagen könnte, begegnen sich zwei Mannschaften mit identischer Spielphilosophie. Baum ist nach Martin Hintereggers Verletzung zu Umbauten in der Startelf gezwungen. Rani Khedira steht als Rückkehrer wieder für die Anfangsformation zur Verfügung. Wer auf dem Platz steht – für Klaus Hofmann wird das nicht entscheidend sein. Hauptsache, er bekommt sein Geschenk. Abgesandten der Bundesliga bilden international eine Solidargemeinschaft ähnlich der Rentenversicherung: Denn jeder Erfolg eines deutschen Klubs wandert in die Fünfjahreswertung. Wer jetzt gewinnt, sichert nachfolgenden Klubs einen Platz in der Champions oder Europa League.
Weil die Bundesligisten den Beladenen und Erschöpften im Land diese Woche wieder kaum Fluchträume boten, litt auch die Zukunftssicherung. Darüber informiert die Uefa-Fünfjahreswertung, eine Art Renteninformation. Deutschland (65 Punkte) belegt dort Platz vier hinter Spanien (93), England (68) und Italien (66) – aber satte 15 Punkte vor Frankreich. Auf diesem Polster lässt es sich entspannt verlieren. Schließlich müssen auch die Franzosen erst einmal solidarisch gewinnen, um aufzuholen. Da reicht es nicht, Paris St.-Germain vorzuschicken. Wie schwer es für Frankreich wird, den Rückstand zu verkürzen, zeigt diese Woche: Trotz der deutschen Pleiten haben es die Franzosen nicht geschafft, auch nur um ein Hundertstel aufzuholen.
Nach welchem vertrackten Modus die Punkte vergeben werden, sollte niemand genau wissen wollen. Entscheidend für die Bundesliga: Platz vier, der nächste Saison noch wertvoller wird, bleibt sicher. Für das Spitzenquartett gibt es dann einen vierten festen ChampionsLeague-Platz zu den drei EuropaLeague-Plätzen. Die großen Nationen, die gerne unter sich bleiben, wenn es ums Geldverteilen geht, haben das so beschlossen. Der deutsche Fußballfreund kann also beruhigt schlafen. Seine Fluchträume bleiben sicher.
Foto: Weizenegger