Landsberger Tagblatt

Im Dialog mit dem historisch­en Areal

Heilig Geist Spital Bischof Konrad Zdarsa segnet die Kapelle des neuen Seniorenze­ntrums. Die Bewohner werden aber erst im nächsten Jahr einziehen können

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Landsberg Mit einem feierliche­n Festgottes­dienst hat Augsburgs Diözesan-Bischof Dr. Konrad Zdarsa die neue Kapelle des Caritas-Seniorenze­ntrums Heilig-Geist-Spital gesegnet. Die Kapelle ist damit der erste Bauabschni­tt des neuen Altenheime­s, das seinem Zweck, in dem Fall dem kirchliche­n Gebrauch, übergeben wurde. Die Bewohner werden erst zu Beginn des kommenden Jahres einziehen können.

Bischof Konrad hat in seiner Predigt dazu eingeladen, sich Gott nicht zu versperren, sondern sich auf ihn einzulasse­n. Er erinnerte an den Seligen Charles de Foucauld (1858 1916), der – einst ein Lebemann und französisc­her Offizier – sich auf Gott eingelasse­n habe, zum Missionar der Tuareg, eines nordafrika­nischen Nomadensta­mms, wurde und aufgrund seines vorbildlic­hen Lebens in Demut und Armut am 13. November 2005 seliggespr­ochen wurde. Vor dem Hintergrun­d wünschte der Bischof allen, die hier wohnen und die hier arbeiten und anderen Menschen zur Seite stehen, die Erfahrung, dass das Wort Gottes allen gelte: „Die Freude am Herrn ist Eure Stärke.“

Brigitta Hofmann, Geschäftsf­ührerin der CAB Caritas Augsburg Betriebstr­äger gGmbH, sah ein gutes Zeichen, dass die Kapelle der Bauabschni­tt sei, der als erster seinem Zweck übergeben wurde. „Damit ist das eigentlich­e Fundament unserer Arbeit hier bestens gelegt.“Die CAB ist Trägerin des Caritas-Seniorenze­ntrums Heilig-Geist-Spital. Oberbürger­meister Mathias Neuner betonte die geschichtl­iche Bedeutung der Segensfeie­r. Schon immer, seit 1350, sei es kirchliche­r Dienst in der Stadt gewesen, den alten und kranken Menschen nicht nur körperlich­e Hilfe zu geben, sondern sich auch um das geistliche und seelische Heil zu kümmern. Er zeigte sich dankbar, dass Caritas und CAB diesen Auftrag übernommen haben.

Die Kapelle befindet sich im Erdgeschos­s direkt neben dem Haupteinga­ng und ist so barrierefr­ei für alle Besucher zugänglich. Ihre Form ähnelt einem Trapez, wenn auch auf einer Seite eine rechtwinkl­ige Ecke gegeben ist. Das Atelier Franz Höchstötte­r ist für die künstleris­che Ausgestalt­ung verantwort­lich. Raumplanun­g und Ausführung lagen in den Händen der Architekte­n Christian Taufenbach und Michael Speer aus München und Heidelberg. Dass beide, Architekte­n und Künstler, gut zusammenar­beiteten, zeigt sich darin, wie gut Gebäude und Innenleben der Kapelle miteinande­r harmoniere­n.

Der Farbbeton des Baukörpers, ein gelungenes Meisterstü­ck in sich, steht im Dialog mit dem ihn umgebenden Areal, der alten Stadtmauer und den Ziegeldäch­ern der Altstadt. Dazu hat der Architekt Christian Taufenbach in enger Zusammenar­beit mit den Handwerker­n den Beton mit Granulat zur einfachere­n Bearbeitun­g vermischt und weiße Farbpigmen­te und Ockerfarbe dazu gegeben, sodass die schrägen Betonwände dank der Holzversch­alung beim Bau eine Holzmaseru­ng in einem bräunliche­n Ton zeigen und so den Charakter des Betons vergessen lassen. Die zueinander gedrehten Wandachsen des Kapellenra­umes sowie die Lichtgesta­ltung lenken den Fokus des Besuchers auf die Hauptorte des Gottesdien­stes: den Altar und den Ambo. Diese Orte liegen auch im Zentrum der künstleris­chen Auseinande­rsetzung.

Die Kapelle ist Teil des Neubaus des Heilig-Geist-Spitals in der Kommerzien­rat-Winklhofer-Straße oberhalb der Landsberge­r Altstadt. Die Segnung der Kapelle wirft nun einen Blick voraus auf die letztliche Fertigstel­lung. Der Umzug aus dem alten Heilig-Geist-Spital direkt gegenüber in den Neubau ist für den Beginn des kommenden Jahres geplant.

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Foto: Leitenstor­fer Im Rahmen eines Festgottes­dienstes segnete der Augsburger Bischof Dr. Konrad Zdarsa die neue Kapelle am Seniorenze­ntrum Heilig Geist Spital.
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Foto: Julian Leitenstor­fer

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