Völlig überparkt
Zum Bericht „Eine Fußgängerzone auf Probe“vom 19. Oktober:
Bei der Fragestellung zur Einbahnregelung in der Mühlstraße verweist Bürgermeister Herbert Kirsch auf die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsverfahrens und behauptet, diese sei nicht sinnvoll. Das ist ein fragwürdiger Hinweis, zumal die Daten der Verkehrszählung damals schon über 12 Jahre alt waren. Das Ergebnis der Bürgerbeteiligung selbst war nämlich sehr eindeutig. Es gab damals keine Mehrheit für eine Fußgängerzone, weder dauerhaft noch temporär, und auch keine Mehrheit für eine Einbahnstraße. Bei der Abschlussversammlung im Oktober 2016 wurde glasklar Fazit gezogen; bis auf ein paar Kleinigkeiten ist die Umgestaltung der Mühlstraße mit Untermüllerplatz ein voller Erfolg. Die heutige Funktion fand eindeutig eine breite Zustimmung. Damals forderte der Seniorenbeirat lediglich mehr Ausweichstellplätze sowie mehr Parkplätze vor den Geschäften in der Mühlstraße. Für die positive Stimmung gab es viel Applaus, und Bürgermeister Kirsch bedankte sich seinerzeit bei den Anwesenden ausdrücklich mit dem Versprechen, diese Botschaften auch in den Marktgemeinderat zu tragen. Warum also jetzt für 15 000 Euro ein Gutachten für einen auf wenige Tage begrenzten Test „Fußgängerzone“, die nur einzelne Bürger wollen und deren Umsetzung am Ende noch mehr Geld verschlingen wird? Da macht es doch deutlich mehr Sinn, sich jetzt intensiv mit einem unstrittig notwendigen Parkleitsystem und der Schaffung von mehr Parkplätzen zu befassen. Zuletzt am Kirchweihsonntag konnten sich alle selbst davon überzeugen; bei schönem Wetter haben wir erhebliche Parkplatzprobleme. Dann ist auch der Parkplatz am Bahnhof völlig überparkt.
Martin Brink, Dießen