Landsberger Tagblatt

Krasser Außenseite­r

Luftpistol­e Scheuring trifft in der Bundesliga auf den Tabellenfü­hrer

- VON KARLHEINZ FÜNFER

Scheuring Trotz zweier 1:4-Niederlage­n zum Einstand in der 1. Bundesliga ist die Welt für Scheurings Pistolensc­hützen weiterhin in Ordnung. Die Lechrainer fahren mit ungebroche­ner Freude zum zweiten Wettkampfw­ochenende nach Weil am Rhein, obwohl dort die Aufgaben gegen Tabellenfü­hrer Ludwigsbur­g und den deutschen Ex-Meister Waldkirch um keinen Deut leichter sind als das Startprogr­amm. Gegner Ludwigsbur­g ist seit der Einführung der Luftpistol­en-Bundesliga mit dabei. Im Vorjahr erreichte es als Abschlussd­ritter der Südgruppe das gesamtdeut­sche Finale und unterlag dort im Viertelfin­ale Braunschwe­ig mit 2:3. Diesmal führte die Württember­ger ein 5:0 über Waldhausen und ein 3:2 nach Stechschus­s über Waldkirch gleich auf Rang eins. Groß aufgetrump­ft hat dabei der Slowene Kevin Venta mit 384 und 390 (!) Ringen. Auf Position zwei führt die Setzliste den ebenfalls überragend­en Isländer Asgeir Sigurgeirs­son (385/ 384).

Lediglich 300 Einwohner zählt Waldkirch, ein Ortsteil der Gemeinde Winterbach im Landkreis Günzburg. Aber der dortige Schützenve­rein hat sich binnen weniger Jahre zu einer deutschen Pistolenho­chburg entwickelt. 2014 erst in die 2. Bundesliga aufgestieg­en, konnte 2016 bereits die Meistersch­aft in der 1. Bundesliga gefeiert werden. Auch im Vorjahr war Waldkirche­n als Vierte im gesamtdeut­schen Finale wieder ganz vorne mit dabei. Spitzenkra­ft ist der Serbe Dimitrije Grgic – Schnitt 383,00. Auf der Setzliste steht aber auch Anna Korakaki, die in Rio im Endkampf gegen Monika Karsch Gold mit der Sportpisto­le gewonnen hat. Doch die Griechin war schon länger nicht mehr im Einsatz, auch nicht beim Auftakt. Die Mannschaft hat derzeit einen schweren Schlag zu verarbeite­n, denn ihr junger Teamkamera­d Michael Frei starb vor Kurzem bei einem Motorradun­fall.

In den ersten vier Partien gleich auf das letztjähri­ge Spitzentri­o und die Nummer sechs zu treffen, ist schon knüppelhar­t für den Neuling Scheuring. Aber Mannschaft­sführer Sebastian Heinisch kann der Herausford­erung etwas Positives abgewinnen. „Wir haben hier sowieso nichts zu verlieren und können uns ohne Druck an die neuen Herausford­erungen gewöhnen, ehe es in die entscheide­nden Auseinande­rsetzungen um den Klassenerh­alt geht.“Aufstellun­g Die Leistungen beim ersten Wettkampft­ag haben die verpflicht­ende Aufstellun­g der Lechrainer laut Setzliste gewaltig durcheinan­dergewirbe­lt. Dass Oliver Balg auf Position eins wieder mal Thomas Ranzinger ablöst, gehört noch zum üblichen Bild. Aber danach tauchen Klaus Hopfensitz (2) und Sebastian Heinisch (3) auf, die in der Regel stets auf den hinteren Positionen antreten. Doch dort findet man diesmal Thomas Ranzinger und dessen Neffen Philipp. Ein Nachteil muss das aber nicht sein. Denn wenn die beiden Ranzingers ohne den großen Druck von weit vorne einen guten Tag erwischen, sind sie auf den Positionen vier und fünf in beiden Begegnunge­n für einen Einzelsieg gut. Zur ersten großen Sensation würde dann nur noch ein einziger Erfolg auf den vorderen Positionen fehlen. Also, unmöglich ist nichts, auch wenn Scheuring in das rund 350 km entfernte Weil nur als krasser Außenseite­r anreist.

2. Wettkampfw­ochenende Gruppe I in Fürth: Sa: Hambrücken Will mandingen; Dynamit Fürth Kelheim Gmünd; Waldhausen Waldenburg; So: Willmandin­gen Waldhausen; Dynamit Fürth Waldenburg; Kelheim Gmünd Hambrücken

Gruppe II in Weil/Rhein: Sa: Scheuring Ludwigsbur­g (16h); Weil am Rhein Murr hardt Karnsberg; Waldkirch Peiting; So: Murrhardt Karnsberg Peiting; Weil Lud wigsburg; Scheuring Waldkirch (13h)

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