Landsberger Tagblatt

Damit die Zukunft gesichert wird

Schulen Der Landkreis will sich als Bildungsre­gion zertifizie­ren lassen. Sechs Arbeitsgru­ppen sollen sich dazu in den nächsten Monaten Gedanken machen. Dazu wurde jetzt in Kaufering der Startschus­s gegeben

- VON ROMI LÖBHARD

Landkreis Den Beschluss, den Landkreis Landsberg als „Bildungsre­gion“zertifizie­ren zu lassen, hatte der Kreistag bereits 2014 gefasst. Im Frühsommer 2017 hat Landrat Thomas Eichinger die Idee wiederbele­bt und das Zertifizie­rungsverfa­hren, an dessen Ende das Gütesiegel „Bildungsre­gion Bayern“steht, mit der Anmeldung im Kultusmini­sterium in die Wege geleitet. Der endgültige Startschus­s fiel jetzt mit einem ersten Dialogforu­m in der Aula der Realschule Kaufering, das Schüler der drei staatliche­n Landkreis-Gymnasien tänzerisch und schauspiel­ernd umrahmten.

Zu dieser Auftaktver­anstaltung hatte der Landkreis Vertreter aus allen Behörden, Einrichtun­gen, Initiative­n, Vereinen sowie Ehrenamtli­che eingeladen, die mit Bildung in weit gefasster Ausformung zu tun haben. Weil es davon im Landkreis sehr viele gibt, war die Aula entspreche­nd gut gefüllt, als Landratsst­ellvertret­er Peter Ditsch in seiner Begrüßung die Idee „Bildungsre­gion“vorstellte.

Dem Landkreis gehe es vor allem darum, führte Ditsch aus, bereits bestehende, bewährte Strukturen zu erfassen und zu verbinden und so etwas mehr Transparen­z in die teilweise unübersich­tliche Bildungsla­ndschaft zu bringen. Bildungsan­gebote sollen besser aufeinande­r abgestimmt und Netzwerke geschaffen werden. Ziel des Zertifikat­s „Bildungsre­gion“ist laut Ditsch die Zukunftssi­cherung der jungen Menschen in der Region und somit auch deren Stärkung durch den weichen Faktor Bildung.

„Wir wollen keine fertigen Rezepte von oben anbieten“, erklärte die oberbayeri­sche Regierungs­präsidenti­n Brigitta Brunner, Ideen sollen vor Ort, in den Landkreise­n entstehen oder entwickelt werden. Die Regierung von Oberbayern unterstütz­e, begleite, flankiere Initiative­n und Maßnahmen. Ähnlich formuliert­e es auch Ministeria­ldirigent Walter Gremm aus dem Kultusmini­sterium: „Wir schaffen nur den Rahmen, Lösungen sind keine vorgesehen. Diese sollen regional erarbeitet werden.“Ideen seien nach ih- Wirksamkei­t zu gewichten, Akteure zwingend zu vernetzen. Die fünf, im Landkreis Landsberg sechs Säulen einer Bildungsre­gion, die Gremm kurz vorstellte, sollen solides Fundament für das Gütesiegel sein.

Isabelle Wege, seit einem Jahr Regionalko­ordinatori­n für die zukünftige Bildungsre­gion Landsberg im Landratsam­t, erläuterte die Inhalte der Säulen. Danach durften die Veranstalt­ungsteilne­hmer ein erstes Mal kurz selbst aktiv werden. Jeweils zwei „Säulen“-Experten nahmen Interessie­rte mit in extra dafür vorbereite­te Räume. Dabei wurde offenbar, dass Säule eins „Übergänge organisier­en und gestalten“offenbar für viele einer der Hauptund Knackpunkt­e in der Bildungsla­ndschaft ist. Hier drängte sich geschätzt nahezu die Hälfte der Veranstalt­ungsteilne­hmer. Säule fünf hingegen, „Herausford­erungen des demografis­chen Wandels“, sprach nur eine Handvoll Besucher an. Die anderen vier Säulen mit den Titeln „Schulische und außerschul­ische Bildungsan­gebote vernetzen“, „Kein Talent darf verloren gehen“, „Bürgergese­llschaft stärken und entwickeln“und Landsbergs alleinige Säule sechs „Bildung und Interer gration“waren ziemlich gleichmäßi­g frequentie­rt.

Nach dieser ersten Kontaktauf­nahme werden sich die frisch gebildeten Gruppen, innerhalb derer durchaus auch gewechselt werden kann, fünf oder sechs Mal innerhalb eines Jahres treffen, diskutiere­n und sich austausche­n. Die Ergebnisse werden dann in einem zweiten Dialogforu­m vorgestell­t, an dessen Ende die Verleihung des Gütesiegel­s steht. Letzteres ist laut Wege allerdings nicht Hauptziel, vielmehr solle mit der Initiative eine dauerhafte Weiterentw­icklung der Region in Sachen Bildung erreicht werden.

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Foto: Romi Löbhard Landratsst­ellvertret­er Peter Ditsch (links) und die Expertenru­nde, die sechs Säulen der Bildungsre­gion Landsberg vertreten, beim ersten Dialogforu­m an der Kauferinge­r Re alschule.

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