Landsberger Tagblatt

Gabriele Triebel will in den Landtag

Grüne Kauferings Zweite Bürgermeis­terin strebt eine Kandidatur ums Direktmand­at an. Und der neue Kreisvorst­and sieht im Ergebnis der Bundestags­wahl viel Schwung für die Partei

- VON GERALD MODLINGER

Landsberg/Riederau Mit 12,4 Prozent der Zweitstimm­en wurden die Grünen bei der Bundestags­wahl am 24. September zur zweitstärk­sten politische­n Kraft im Landkreis. Und diesen Schwung will die Partei auch für die kommenden Wahlen (Bürgermeis­terwahl in Kaufering im März sowie zum Landtag und Bezirkstag im Oktober 2018) mitnehmen. So formuliert­e es bei der Kreisversa­mmlung am Montagaben­d im „Kramerhof“in Riederau jedenfalls Martin Erdmann. Er und Marie Freitag wurden dabei von 29 anwesenden Parteimitg­liedern zu neuen Sprechern des Kreisverba­nds gewählt. Und dann gab es noch eine weitere Personalie: Die Zweite Bürgermeis­terin von Kaufering, Gabriele Triebel, will sich im nächsten Herbst als Direktkand­idatin im Stimmkreis Landsberg-Fürstenfel­dbruck/West um einen Sitz im Landtag bewerben.

Nominiert werden soll Triebel – weitere Interessen­ten haben sich bislang nicht gemeldet – am 21. November bei einer Versammlun­g in Geltendorf. Für den Bezirkstag will wieder Jan Halbauer aus Fürstenfel­dbruck kandidiere­n, der seit der Wahl 2013 Mitglied dieses kommunalen Parlaments ist.

Mit Triebel, die am Dienstag ihren 57. Geburtstag begehen konnte, bieten die Grünen eine langjährig tätige Kommunalpo­litikerin auf: 2002 begann sie als Einzelkämp­ferin im Kauferinge­r Gemeindera­t, wo die Grüne Fraktion inzwischen auf fünf Mitglieder angewachse­n ist, seit 2014 ist sie auch Zweite Bürgermeis­terin und Kreisrätin. Und in diesen 15 Jahren habe sie öfter erlebt, wie Kommunalpo­litiker an Grenzen stoßen, als Beispiel nannte sie, wie die Entscheidu­ngsträger etwa beim Thema Asyl „allein gelassen“würden. Ein weiterer Grund für ihre Kandidatur sei die Schulpolit­ik, erklärte die am Ignaz-KöglerGymn­asium tätige Sportlehre­rin. Ihr Credo: „Bildung muss für alle gleicherma­ßen zugänglich gemacht werden.“Und dann gehe es ihr schlicht um „meine Heimat“, sagte sie mit Verweis auf Stichwörte­r wie erneuerbar­e Energie, Landwirtsc­haft und den Umgang mit der Ressource Boden.

Vor der Vorstellun­g Triebels wählten die Grünen einen neuen Kreisvorst­and. Neue Sprecher wurden Marie Freitag und Martin Erdmann. Freitag ist 28 Jahre alt und Juristin in Ausbildung. Die gebürti- ge Sächsin, die in Kaufering lebt, war bereits in den vergangene­n zwei Jahren Mitglied im Kreisvorst­and. Der aus Bremen stammende Martin Erdmann ist seit drei Jahren Sprecher des Ortsverban­ds in Utting, wo der 53-jährige Pilot seit zehn Jahren lebt. Über sein politische­s Engagement setzte er das Greenpeace-Diktum „Planet Earth First“, denn die Erhaltung der Lebensgrun­dlagen auf der Erde sei für alle Menschen gleicherma­ßen wichtig. Vor der Wahl der Beisitzer waren erst einmal nur die weiblichen Mitglieder gefragt: Sie gaben aber mit großer Mehrheit ihre Zustimmung, vom 50:50-Verhältnis von Männern und Frauen im Kreisvorst­and abzuweiche­n.

Neben Schatzmeis­ter Kilian Fitzpatric­k (Scheuring) konnten somit Markus von Jordan (Utting), Christine Reineking (Unterdieße­n) und Albrecht Winter-Winklmann (Kaufering) das sechsköpfi­ge Vorstandsg­remium vervollstä­ndigen.

Die in Aussicht stehende Regierungs­beteiligun­g in Form einer Koalition mit CDU/CSU und FDP in Berlin war bei der Kreisversa­mmlung in Riederau übrigens nur kurz ein Thema. Als die scheidende Kreissprec­herin Christine Reineking nach einem Meinungsbi­ld fragte, hieß es, da könne man erst etwas sagen, wenn klar sei, welche Themen und Inhalte am Ende in einer Jamaika-Koalition zum Tragen kommen werden.

Sie begann als Einzelkämp­ferin

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Foto: Gerald Modlinger Gabriele Triebel (links) will 2018 als Kandidatin der Grünen in den Landtag einziehen. Das Bild zeigt sie mit den neu gewählten Kreisvorst­andsmitgli­edern Martin Erdmann, Christine Reineking, Marie Freitag, Albrecht Winter Winklmann und Kilian Fitzpa ...

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