Wer ist verantwortlich?
Zu den Leserbriefen zum Thema Kon densstreifen am Himmel:
Nach Ansicht des Autors hat die „Lärm- und Giftschädigung unsres Lebensraums in den letzten Jahren zugenommen“. Und schuld sei die Militärluftfahrt. Gehen wir mal ein paar Jahrzehnte zurück, als die Phantom Jets der Luftwaffe von Neuburg aus, mit schwarzen Abgasfahnen in niedriger Höhe ihre Übungen durchführten. Ähnlich laut wurde es, als die Tornados aus Lechfeld, diesmal mit gelben Abgasstreifen, im gleichen Luftraum, ebenso niedrig, unterwegs waren. Die Eurofighter des Neuburger Geschwaders als Nachfolger des Tornados und der Phantom können nach der Stilllegung des Flugplatzes auf dem Lechfeld, mangels Masse, schwerlich zur Erweiterung der Flugbewegungen beitragen. Der Unterschied für den Betrachter ist wohl eher, dass der Eurofighter sich in Höhen über zehn Kilometern bewegt, erst ab dieser Höhe ein Kondensstreifen entsteht und man jetzt etwas sieht. Der Luftraum zwischen Memmingen und Augsburg ist tagsüber fast leer, die sichtbaren Kondensstreifen der Verkehrsfliegerei sind meist südlicher. Der Schallteppich des Militärflugzeugs ist identisch mit jedem Airbus oder Boeing. Nur keine der Maschinen wird und kann in dieser Höhe so enge Kreise fliegen. (...)
Die lauten Hubschrauber der SAR-Staffel wurden aus Penzing verlegt. Transall Transporter sind fast verschwunden, Lagerlechfeld ruht, der Rückgang militärischer Flugbewegungen wird bei 80 Prozent liegen. Wie soll der „tägliche Lärmterror“des Autors denn erzeugt werden?
Woher dann ein Zuwachs an militärischem Flugverkehr kommen? Aber ich sehe ein weiteres Aktionsfeld für den Briefautor. Die Notarzthubschrauber sind jetzt nachtflugfähig, fliegen tief und mitten in der Nacht übers Haus.
Michael Maria Niestroj, Mundraching