Vorbereiten auf den Tag X
Bürgerversammlung Wie geht es mit dem Fliegerhorst in Penzing weiter, wenn die Bundeswehr endgültig Abschied nimmt? Was Rathauschef Johannes Erhard dazu sagt
Penzing Bei der Bürgerversammlung in Penzing stand das Ende des Lufttransportgeschwaders 61 und die Nachnutzung des Fliegerhorsts im Mittelpunkt. Bürgermeister Johannes Erhard beschrieb in seinem Bericht die aktuelle Situation in Sachen „Konversion Fliegerhorst mit all seinen Auswirkungen für die Zukunft der Gemeinde“. Er bezog aber auch zur teils heftigen Kritik aus den Ortsteilen Stellung, die sich vor allem auf die Planung der innerörtlichen Bebauung bezog.
In Anwesenheit von Kommodore Oberst Daniel Draken und Kasernenkommandant Peter Hammer sagte Erhard: „Wie bekannt, wird Ende 2017 das Lufttransportgeschwader 61 aufgelöst beziehungsweise hört hier im Dezember auf zu fliegen. 2018 soll ein Nachkommando Dienst machen, sodass wohl ab Frühjahr 2019 das Gelände an das Bundesamt für Immobilien zurückgegeben wird.“Derzeit habe immer noch die „Stillstandsüberprüfung“ militärischen Standorte Gültigkeit. „Und das Ende, das heißt, das Ergebnis, kennt noch keiner.“
Trotzdem ist Erhard der Auffassung, dass die Gemeinde ihre Planung vorantreibt. „Wenn der Tag X da ist, damit wir dann ein fertiges Konzept für die Nachnutzung vorlegen können.“Erhard nannte hierzu die Standort- und Marktanalyse mit Nachnutzungs- und Vermarktungskonzept, das bereits Formen annehme. Erhard: „Es orientiert sich an den Ergebnissen, die der Gemeinderat mit der Regierung von Oberbayern sowie mit Planer und Gutachter erarbeitet hat: Gewerbe groß und klein, Campus, Wohnungen.“Der ADAC habe ebenfalls immer noch großes Interesse an einem Großteil der Fläche. Letztendlich aber gehe es darum, sich nicht von Großinvestoren abhängig zu machen. Noch nicht geklärt sei in die- sem Zusammenhang der Geländeanteil der Stadt Landsberg. Hierzu gebe es regelmäßige Treffen.
Angesichts der teilweise heftigen Kritik aus den Ortsteilen an den Entscheidungen des Gemeinderats nutzte Rathauschef Johannes Erhard den Auftakt der Bürgerversammlung in Penzing für ein paar grundsätzliche Gedanken. „Es liegt in der Natur der Sache, dass nie alle einer Meinung sein können“, sagte er. Aber wenn nach reiflichen Überlegungen, sachlichen Prüfungen und Rücksprachen mit Sachverständigen der Gemeinderat Entscheidungen zu fällen hat, die dem Einzelnen vielleicht nicht ganz zupasskommen, dann sei es, leider auch in Penzing, verstärkt Mode geworden, dies einem in der Öffentlichkeit stehenden Gemeinderat und Bürgermeister persönlich anzukreiden. Niemand werde Entscheidungen leichtfertig fällen, um jemanden ärgern zu können. „Hier wünschen wir uns erheblich mehr Toleranz und Verständnis“, sagte Erhard.
Danach erinnerte Erhard in seialler nem Bericht an die Herausforderungen, die Gemeinderat und Gemeindeverwaltung im laufenden Jahr zu bewältigen hatten. Etwa den bereits beschlossenen Innerortsbebauungsplan für die Ortsteile sowie dazu der aktuell vorgestellte Entwurf der Gestaltungserhaltungssatzung (LT berichtete). Der Bürgermeister erwähnte auch die Anschaffungen für die Feuerwehr Untermühlhausen, Epfenhausen und Penzing.
Was Erhard besonders belastet, sind die erheblichen personellen Ausfälle und Veränderungen in der Verwaltung. Der Hochwasserschutz dürfe angesichts der Kosten von 1,8 Millionen Euro durch eine Verweigerungshaltung der Grundeigentümer nicht gefährdet werden. Großen Druck gebe es bei der Bereitstellung von Wohnraum für anerkannte Asylbewerber. Derzeit gebe es unter den 29 Flüchtlingen bereits 23 Fehlbeleger. „Wenn weitere dazukommen, müssen die Fehlbeleger ausziehen.“Daher bat Bürgermeister Erhard darum, Wohnraum für die Flüchtlinge zu benennen.
Der ADAC hat weiterhin großes Interesse