14 Angebote für das Prix Gelände
Wettbewerb In Schondorf muss sich zuerst der Ausschuss, dann der Gemeinderat auf den besten Entwurf für das fast 9000 Quadratmeter große Areal einigen
Schondorf Der Investorenwettbewerb um die Bebauung am Schondorfer Prix-Gelände geht in die entscheidende Phase. 14 Angebote gingen bei der Gemeinde ein, davon genügten drei dem Anforderungskatalog der Gemeinde nicht, berichtete Bürgermeister Alexander Herrmann im Gespräch mit dem LT. Bei den elf Investoren, die noch im Rennen sind, seien auch namhafte Firmen dabei.
Bis Anfang Oktober lief die Abgabefrist, neben dem Preis für die Grundstücke waren Gestaltungsvorschläge gefordert. Anfang August war der Kriterienkatalog aufgrund von Bieteranfragen gelockert worden und Vorschläge, die vom Bebauungsplanentwurf Prix-Gelände abweichen, zugelassen worden. Der Bebauungsplan hat mittlerweile Planreife, kann aber noch angepasst werden. Zum Teil hätten die Investoren den Spielraum für eigene Ideen genutzt, berichtete der Bürgermeister. 19 Reihenhäuser und dreistöckige Geschosswohnungsbauten mit einer Geschossfläche von bis zu 8838 Quadratmetern sollen gebaut werden. Mindestens 30 Prozent da- von soll an die Bevölkerung mit besonderem Bedarf gehen. Dazu wurden bereits Kriterien festgelegt, wer in den Genuss von günstigem Wohnraum kommen kann.
Aufgeteilt ist der Investorenwettbewerb in fünf Lose, auf die jeder einzeln bieten musste. Dies galt auch für die sechs Investoren, die ein Angebot für die Bebauung des gesamten Areals abgegeben haben. Die meisten Bieter gab es für den Geschosswohnungsbau, den sogenannten Aal, mit bis zu 50 Wohnungen und Tiefgarage entlang der Bahnlinie und das kleinere Mehrfamilienhaus mit etwa zehn Wohnungen und Tiefgarage. Überrascht war Herrmann von der hohen Qualität der Gestaltungskonzepte, die zum Teil „sehr aufwendig“waren und auf eigene Kosten der Bieter angefertigt wurden.
Aufgezeigt hat Herrmann nun den Weg zur Entscheidung, wer dort bauen darf: Der Ausschuss für die Entwicklung des Prix-Geländes Schondorf, der in der Regel nichtöf- fentlich tagt, wurde um drei externe Berater – das sind von der ökonomischen Seite der Projektsteuerer Wilhelm Weissbecker und die Schondorfer Architekten Peter Gradl und Edgar Bürger – erweitert. Der Ausschuss wird sich demnächst zu einer längeren Sitzung treffen.
Danach sollen drei bis fünf Favoriten feststehen, die im Gemeinderat präsentiert werden. Voraussichtlich wird diese Sondersitzung nichtöffentlich sein, sagte Herrmann. Eine Informationsveranstaltung für die Bürger mit allen Modellen soll es bis zum Ende des Jahres geben.
Herrmann hat sich ein Ziel gesteckt, das vor allem für den Haushalt von Schondorf wichtig ist: Bis Ende des Jahres sollen die Grundstücke verkauft sein. Bei allen Angeboten wird Schondorf die angestrebte schwarze Null erzielen können, war sich der Bürgermeister sicher. Auch bei der Bereitstellung des Grundstückes ist die Gemeinde im Zeitplan. Derzeit wird das Gelände von Altlasten befreit. Dabei seien in den Hotspots vor allem „alte Baustoffe“wie Faserplatten oder Ziegelabfälle gefunden worden, davon aber mehr Material als zunächst angenommen. Derzeit werden die „großen Maulwurfshügel“abgefahren, so Herrmann. Einen Schritt zurück ging es aber in Sachen zweite Ausfahrt für eine von den Anliegern gewünschte Einfahrtregelung entlang der Bahn. Hier hätten die Behördenvertreter einen Rückzieher gemacht. „Wir geben noch nicht auf“, versprach Herrmann. Auch rechtliche Schritte würden geprüft.
Neben der Wohnbebauung wird die angrenzende Wolfgang-Kubelka-Realschule erweitert. Mit einem Teilaushub wird wohl der Landkreis noch in diesem Jahr für die geplante Dreifachturnhalle beginnen. Baustart wird erst im Frühjahr sein, meinte Herrmann. Mitte November soll mit dem Landkreis als Schulträger ein Gespräch über eine provisorische Abfahrt über das Sportgelände im geforderten Abstand von 27 Metern zum Bahnübergang stattfinden. So sollen die Anwohner vom Baustellenverkehr entlastet werden.
Gesprächsbedarf mit dem Landkreis gibt es auch bezüglich des von Schondorf angebotenen Grundstückes für den sozialen Wohnungsbau des Landkreises mit acht bis zehn Wohnungen im Griesfeld. Dort soll ein Erbpachtvertrag mit dem Landkreis geschlossen werden.
Es wird einen Infoabend für Bürger geben