Die Verteidiger lassen die Riverkings jubeln
Eishockey Der HCL betreibt nach der Derbypleite gegen Buchloe in Passau Wiedergutmachung. Aber die ersatzgeschwächte Mannschaft spannt ihren Trainer lange auf die Folter
Landsberg Mit nur 16 Spielern konnte der HC Landsberg gestern beim Verfolgerduell in Passau antreten. Und an diesem Abend trugen sich die Spieler in die Torschützenliste ein, die normalerweise für das Verhindern von Toren zuständig sind. Mit Robin Maag und Andreas Schmelcher erzielten zwei Verteidiger zwei Drittel der Landsberger Tore.
Wie können die Riverkings die schmerzhafte Niederlage vom Freitag verkraften? Das 4:5 hatte die erste Saisonpleite nach regulärer Spielzeit bedeutet – und das auch noch gegen den Tabellenzehnten. Nun sollte in Passau Rehabilitation betrieben werden. Jedoch war der HCL-Tross, der sich auf die zweitweiteste Auswärtsfahrt der Saison machte, ziemlich geschrumpft. Ohne Topscorer Bobby Slavicek, Markus Kerber und Elias Maier – sie hatten sich am Freitag verletzt – sowie Marcel Juhasz, Christoph Schedlbauer und Tobias Turner ging es nach Passau. Verteidiger Dennis Neal fehlte berufsbedingt. So waren mit Florian Reicheneder, Jannik Reuß und Ersatzgoalie Martinaj Arion drei Jugendspieler dabei.
Um den Anschluss an die Topteams Höchstadt und Dorfen nicht zu verlieren, musste für Landsberg auf jeden Fall ein Sieg her. Den Black Hawks war es zum Auftakt des Wochenendes auch nicht besser ergangen. Sie hatten das Topspiel in Dorfen mit 2:6 verloren. Was für beide Mannschaften auf dem Spiel stand, wurde gleich im ersten Drittel klar. Denn die Strafbank war stets gut gefüllt. In der 3. Minute brachte Verteidiger Andreas Schmelcher die Riverkings in Führung. Doch kurz darauf war man in Unterzahl und kassierte prompt den Ausgleich. Und die Unparteiischen schickten mit Sven Gäbelein und Robin Maag binnen Kürze zwei Landsberger vom Eis. Aber der HCL hielt sich in doppelter Unterzahl schadlos. Die Black Hawks gingen per Doppelschlag in der 12. und 13. Minute mit 3:1 in Führung, die Thomas Fischer in Überzahl aber wieder verkürzen konnte. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause.
Robin Maag und Passaus Patrick Geiger lieferten sich eine Rangelei und der Landsberger erhielt eine saftige Strafe. Er musste für insgesamt 14 Minuten zuschauen. Und weiter ging’s mit dem Torreigen. Erst glich Daniel Menge aus (30.), dann konnte Schmelcher mit seinem zweiten Treffer auf 4:3 stellen. Die Führung war aber gleich wieder dahin, denn Roman Nemecek glich zum 4:4 aus (38.). Die harte Gangart ging auch im letzten Drittel weiter. Der HCL hatte wieder eine doppelte Unterzahl, aber auch die brachte man ohne Gegentreffer über die Zeit. Aber Passau legte noch einmal eine Schippe drauf und Petrak Sulcik stellte auf 5:4. Doch Maag traf zum 5:5 und so sahen die knapp 800 Zuschauer eine Verlängerung.
Einen Punkt hatte Landsberg also schon sicher. Es sollte noch einer folgen. Denn Andreas Schmelcher erzielte seinen dritten Treffer des Abends – Endstand: 6:5. „Am Freitag hatten wir das nötige Glück nicht. Hut ab vor der Mannschaft, wie sie das alles weggesteckt hat“, sagte Coach Randy Neal danach.