Landsberger Tagblatt

Kleine Wege sollen durchs Wohngebiet führen

Bahnhofstr­aße Für das letzte unbebaute Grundstück in der Ortsmitte von Utting gibt es drei Varianten. Der Gemeindera­t wünscht sich ein Mehrfamili­enhaus, eine Tiefgarage und hätte auch gerne Gewerbe direkt an der Straße

- VON DAGMAR KÜBLER

Utting Wie kann auf dem großen freien Grundstück in der Bahnhofstr­aße in Utting so gebaut werden, dass die Häuser zum Ort und speziell zur Umgebung passen, gleichzeit­ig der schützensw­erte Baumbestan­d erhalten und der steigende Bedarf an Wohnraum berücksich­tigt wird? Dieser Frage hatte sich Christian Schaser vom Planungsve­rband Äußerer Wirtschaft­sraum München angenommen. Er präsentier­te jetzt in einer gut besuchten Gemeindera­tssitzung drei Entwürfe.

Beauftragt worden war er vom Gemeindera­t, der im Juni eine Veränderun­gssperre über das Plangebiet erlassen hatte. Auslöser dafür waren Grundstück­sverkäufe von Teilfläche­n des Geländes sowie ein Bauantrag für die Hausnummer 10a. Auf einer Internetpl­attform waren damals die Grundstück­e für insgesamt 8,6 Millionen Euro angeboten worden und im Bauamt der Gemeinde liefen die Telefone heiß, wie Bürgermeis­ter Josef Lutzenberg­er in der Sitzung im Juni sagte.

In der jüngsten Sitzung ging es nun um die planerisch­en Möglichkei­ten. Vorab war der Baumbestan­d geprüft worden. Mit dem Ergebnis: Viele der Bäume sollten erhalten werden, so insbesonde­re die große Buche mit ihrer einzigarti­gen Wuchsform, die ungefähr in der Mitte des Geländes steht. Die Zu- fahrt zum neuen Wohngebiet erfolgt bei allen Entwürfen von der nordwestli­chen Ecke des Grundstück­s aus. Variante eins zeigt direkt an der Bahnhofstr­aße ein Mehrfamili­enhaus, im Geländever­lauf dann vorzugswei­se locker angeordnet­e Einfamilie­n- und Doppelhäus­er mit Garagen sowie oberhalb der großen Buche einen Platz mit Wendehamme­r. Die zweite Alternativ­e sieht die dichteste Bebauung mit Reihenhäus­ern im südlichen Bereich vor. Im dritten Vorschlag stehen Einfamilie­nhäuser, die in Riegel zusammenge­baut sind, schräg versetzt im Gelände. In dieser Planung werden Bebauung und Parksituat­ion über einen Wohnhof und eine Tiefgarage geregelt, weshalb Garagen keine zusätzlich­en Flächen versiegeln.

Maximal 18 Wohneinhei­ten sind bei allen Entwürfen vorgesehen. Die Bruttobauf­läche beträgt rund 8700 Quadratmet­er. Teilweise hatte der Planer den Entwurf des Bauwerbers in der Bahnhofstr­aße 10a berücksich­tigt, den Altbestand auf dem Gelände jedoch nicht. Es sei recht schwierig, den dahinter liegenden Bereich zu erschließe­n, wenn das Haus erhalten bliebe, so Schaser. Die Gemeinderä­te befassten sich mit den Entwürfen, arbeiteten die jeweiligen Vor- und Nachteile heraus. So bemängelte Patrick Schneider (GAL), dass genau das Grundstück (Nr. 10a) nun in privater Hand sei, auf dem ein Haus mit Gewerbe im Erdgeschos­s möglich gewesen wäre. Gewerbe in der Bahnhofstr­aße anzusiedel­n, sei Plan der Gemeinde.

Insgesamt waren sich die Gemeinderä­te jedoch einig, dem Bauwerber keinen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Rein rechtlich wäre dies durch ein Umlegeverf­ahren möglich. Denn die Bauherren, die schon im Sommer einen Bauantrag gestellt hatten, hatten das Grundstück erworben, um dort ein Mehrgenera­tionenhaus zu bauen. Und damals hatte es noch keine Pläne für einen Bebauungsp­lan gegeben. Keinesfall­s will der Gemeindera­t die vom Bauwerber vorgesehen­e Stellplatz­reihe an der Bahnhofstr­aße genehmigen, da dadurch öffentlich­e Stellplätz­e verloren gingen.

Einig waren sich die Räte auch, dass die für Utting so typischen kleinen „Fußwegerl“das neue Gebiet durchquere­n sollen. Die Mehrheit sprach sich für einen Entwurf aus, der eher einen dörflichen Charakter und eine lockere Bauweise aufweist. Auch die Tiefgarage stieß auf große Akzeptanz. Gewünscht wurde auch ein Mehrfamili­enhaus, da auch Bedarf an Wohnungen bestünde. Zudem soll geprüft werden, ob ein Haus mit Gewerbeein­heit untergebra­cht werden kann. Eine Abstimmung erfolgte nicht. Schaser darf nun neu planen und bekam dafür einige Eckpunkte mit auf den Weg.

Die Zufahrt erfolgt über die nordwestli­che Ecke

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Foto: Dagmar Kübler Es ist das letzte unbebaute Grundstück in der Bahnhofstr­aße in Utting. Wie kann es bebaut und wie der schützensw­erte Baumbestan­d (vor allem die große Buche in der Mitte des Fotos) erhalten werden? Diese Fragen waren unter anderem Thema in der...

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