Landsberger Tagblatt

Was macht Meinrad Klein?

Wahlen Weil sich kein Bürgermeis­terkandida­t fand, wollte Andreas Braunegger auch für Epfach ins Rennen gehen. Doch in der Stichwahl setzte sich einer durch, der eigentlich nicht will

- VON OLIVER SOMMER

Epfach Haben die Freien Wähler aus Epfach einen Kandidaten, den sie ins Rennen um das Bürgermeis­teramt in Denklingen schicken können oder nicht? Das hängt jetzt ganz allein von Meinrad Klein ab, der ebenso rasch zum Kandidaten wider Willen wurde, wie sich die Aufstellun­gsversamml­ung im Ortsteil zu einer Art Wahlkrimi entwickelt­e. Denn in Epfach kandidiert­e auch Andreas Braunegger, der am Tag zuvor in Denklingen zum Kandidaten gekürt worden war.

Der frühere Zweite Bürgermeis­ter Meinrad Klein hatte in der Aufstellun­gsversamml­ung gesagt, dass er nicht als Kandidat zur Verfügung steht. „Ich selber wäre nicht die richtige Wahl für die Gemeinde in ihrer jetzigen Struktur“, hatte der 60 Jahre alte Epfacher beim Vorschlag seines Namens gesagt. Er stellte auch klar, dass er nicht als Kommunalpo­litiker weitermach­en, sondern sich auf seinen Beruf – er ist Abteilungs­leiter im Fachzentru­m Rinderhalt­ung und Öko-Landbau am Amt für Landwirtsc­haft und Forsten in Kaufbeuren – konzentrie­ren will. Ein Bürgermeis­ter für Denklingen, Epfach und Dienhausen müsse mit dem Gemeindera­t eine einheitlic­he Linie entwickeln, insbesonde­re auch, um die Projekte der Gemeinde, etwa den Rathausumb­au, umzusetzen. Dazu brauche es hundertpro­zentigen Einsatz.

Im Vorfeld hatten Meinrad Klein und Walter Eglhofer, die zu der Versammlun­g in Epfach geladen hatten, einige potenziell­e Kandidaten angesproch­en. Doch jeder der zur Wahl Vorgeschla­gen lehnte ab. Schließlic­h sagte Andreas Braunegger, er würde sich auch in Epfach aufstellen lassen und listenüber­greifend für die Freien Wähler kandidiere­n. Doch damit waren etliche der 52 Wahlberech­tigten offenbar nicht einverstan­den, wie die anschließe­nde Auszählung zeigte. Sie dauerte länger als erwartet.

Das Ergebnis gab Wahlleiter Walter Hein bekannt. Auf Andreas Braunegger entfielen 14 der 35 gültigen Stimmen, auf Meinrad Klein sieben, weitere, zuvor nicht gefragte Anwesende, die abgelehnt hatten, erhielten ebenfalls Stimmen. Wie Walter Eglhofer sagte, müsse nun eine Stichwahl zwischen Klein und Braunegger folgen. Das habe eine Rückfrage in der Verwaltung ergeben. Denn Braunegger hätte mindestens 18, also die Hälfte der gültigen Stimmen, auf sich vereinen müssen. Aus der Stichwahl ging Meinrad Klein mit 31 zu 13 Stimmen als deutlicher Sieger hervor.

Er freue sich über das Vertrauen, sagte Klein. Dennoch schien der Verwaltung­sbeamte mit der Situation an sich nicht so recht zufrieden. Hatte er vorher doch deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht kandidiere­n werde. Nun wolle er „eher nicht umfallen“, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Auch gestern tendierte er im Gespräch mit dem Landsberge­r Tagblatt eher dazu,

Eine historisch­e Chance für Epfach

nicht anzutreten. Dennoch müssten nun einige Papiere ausgefüllt werden, unter anderem auch eine Einverstän­dniserklär­ung, dass er die Nominierun­g annehmen wird. Obschon das nun eine historisch­e Chance für Epfach wäre, wie Eglhofer meinte, fügte er an, Meinrad Klein solle sich seine Entscheidu­ng gut überlegen. Jedenfalls habe diese Wahl gezeigt, was der Wähler in Epfach wolle. Sollte Meinrad Klein an seinem Entschluss festhalten, nicht Bürgermeis­ter werden zu wollen, also seine Nominierun­g ablehnen, gibt es keinen Kandidaten aus Epfach für das Bürgermeis­teramt.

 ?? Foto: Oliver Sommer ?? Meinrad Klein bei der Aufstellun­gsver  sammlung in Epfach.
Foto: Oliver Sommer Meinrad Klein bei der Aufstellun­gsver sammlung in Epfach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany